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Merken   Drucken   20.12.2011, 21:55 Schriftgröße: AAA

T-Mobile USA: Obermanns B-Optionen

Weiterwursteln, kooperieren, zerschlagen: Die Alternativen zu AT&T klingen alle nach "Geht so". Dennoch wird entscheidend, für welche der Telekom-Chef sich entscheidet - und wie er sie den Aktionären verkauft.
© Bild: 2011 Bloomberg
Weiterwursteln, kooperieren, zerschlagen: Die Alternativen zu AT&T klingen alle nach "Geht so". Dennoch wird entscheidend, für welche der Telekom-Chef sich entscheidet - und wie er sie den Aktionären verkauft. von Arndt Ohler  und Andreas Albert 
Die amerikanischen Wettbewerbshüter feiern das Scheitern der Übernahme von T-Mobile USA als Sieg für die Mobilfunknutzer. "Die Kunden sind die Gewinner", sagte die oberste Kartellwächterin Sharis Pozen am späten Montag. "Hätte AT&T tatsächlich T-Mobile übernommen, hätten den Kunden höhere Preise und verschleppte Innovationen gedroht."
Nach dem Desaster in den USA muss Telekom-Chef Obermann ...

 

Nach dem Desaster in den USA muss Telekom-Chef Obermann ...

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Jetzt muss sich sich die Konzernmutter Deutsche Telekom  Alternativen für ihre schwächelnde Tochter überlegen. Der Konzern selbst sieht unmittelbar keinen Handlungsdruck, will aber längerfristig wegen eines teuren Netzausbaus nach Lösungen suchen. Die US-Tochter steuerte in den ersten neun Monaten mit 10,9 Mrd. Euro rund ein Viertel zum Telekom-Gesamtumsatz von 43,7 Mrd. Euro bei.
Das Justizministerium hatte Ende August gegen den 39 Mrd. Dollar schweren Verkauf geklagt, denn von vier landesweit vertretenen Mobilfunkern wären nur drei übrig geblieben, neben AT&T  noch Verizon Wireless und die wesentlich kleinere Sprint . "Ein wichtiger Konkurrent bleibt im Markt", sagte der stellvertretende Justizminister James Cole zu T-Mobile USA. Die Deutschen gelten als Preisbrecher.
Der Vorsitzende des Netzregulierers FCC, Julius Genachowski schlug in die gleiche Kerbe. Gleichzeitig verlangte er, dass der US-Kongress zusätzliche Frequenzen für den Mobilfunk freigibt. Vor allem in den Großstädten ist das Netz wegen der inzwischen weit verbreiteten Smartphones häufig überlastet. Mit dem T-Mobile-Kauf hatte AT&T sein eigenes Netz stärken wollen.
Durch die Absage erhält die Telekom von AT&T rund 3 Mrd. Dollar in bar sowie begehrte Funkfrequenzen und darf das Netz des größeren Rivalen mehrere Jahre lang mitnutzen. Fraglich ist, ob das große Abfindungspaket T-Mobile USA in den kommenden Monaten tatsächlich helfen kann, das Geschäft zu verbessern. Denn die Netzqualität ist bereits jetzt vergleichsweise gut.
Dennoch verliert das Unternehmen Quartal für Quartal lukrative Vertragskunden. Eine Ursache ist, dass T-Mobile weiterhin nicht das immens beliebte iPhone von Apple  anbieten kann. Die Konkurrenten wie AT&T , Sprint  und Verizon hingegen schon. Zudem zielt die Marketingstrategie von T-Mobile auch auf eher preisbewusste Kunden, die oftmals lieber vorausbezahlte Tarife nutzen.




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Da die Datennutzung per Handy in den USA noch stärker wächst als zum Beispiel in Deutschland muss sich der Konzern bereits in den kommenden Monaten Gedanken darüber machen, wie er an Mobilfunkfrequenzen kommt, die für den schnellen Übertragungsstandard LTE taugen.
Kursinformationen und Charts
  Deutsche Telekom 8,942 EUR  [-0.021 -0,23%
  AT&T 29,99 USD  [0.23 +0,77%
Bislang hat T-Mobile USA keinen Plan, um sein Mobilfunknetz auf LTE aufzurüsten. Das ist wichtig, da Amerikaner sehr viel mit ihrem Handys ins Internet gehen - Netzzusammenbrüche sind schon heute keine Seltenheit. Der Ausbau in dem Riesenland wird allerdings teuer. Die Möglichkeit, hier alles allein zu machen, hatte die Telekom-Führung bis zum AT&T-Deal immer wieder diskutiert, war damit aber bei ihren Aktionären auf wenig Begeisterung gestoßen. Großaktionär DWS, eine Fondstochter der Deutschen Bank, hatte die Ausbaupläne bereits 2010 als zu riskant und teuer kritisiert.
Vorstellbar wären Kooperationen mit TV-Kabelnetzbetreibern, die zum Teil noch ungenutztes Spektrum besitzen oder mit dem Mobilfunk-Startup Ligtsquared. Der Dienstleister, der ein Satellitengestütztes LTE Netz aufbauen und vermieten will, kämpft selber mit Schwierigkeiten. Zum einen wird das Geld knapp, zum anderen muss das Unternehmen wohl einen Teil seiner Frequenzen abgeben, da diese das GPS-System stören.

Teil 2: Kaum Alternativen

  • FTD.de, 20.12.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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