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Merken   Drucken   13.01.2012, 18:32 Schriftgröße: AAA

Kreditaffäre des Bundespräsidenten: Wulff wird öffentlicher

Mit der Entbindung von der Schweigepflicht brachten Zeitungen und Verlagshäuser den Bundespräsidenten in Zugzwang, Details zur Kreditaffäre zu publizieren. Das Staatsoberhaupt gibt dem Druck nach.
Nach scharfer Kritik von vielen Seiten hat sich Bundespräsident Christian Wulff dem Druck gebeugt und will nun doch zusätzliche Informationen in seiner Kreditaffäre veröffentlichen. In der kommenden Woche werden seine Anwälte weitere Journalistenanfragen und die Antworten darauf publik machen. Neue Vorwürfe wegen eines Urlaubsflugs wiesen Wulffs Anwälte zurück. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigte noch einmal ihre Unterstützung.
Soll Christian Wulff zurücktreten?

 

Soll Christian Wulff zurücktreten?

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Gernot Lehr, der Anwalt des Bundespräsidenten, teilte am Freitag mit, Wulff habe den Auftrag zur Veröffentlichung weiterer Anfragen zu Einzelheiten der Affäre erteilt. Damit solle die als zu knapp kritisierte sechsseitige Stellungnahme ergänzt werden, die nach dem Fernsehinterview Wulffs am 4. Januar erfolgte. Voraussetzung sei, dass die Medien die Veröffentlichung freigegeben haben und keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Die Publikation werde "in der kommenden Woche schnellstmöglich erfolgen", betonte Lehr.
Wulff steht wegen eines Privatkredits für sein Eigenheim, kostenloser Urlaube bei Freunden aus der Wirtschaft und seines Umgangs mit den Medien seit einem Monat in der Kritik. Zuletzt konzentrierten sich die Vorwürfe darauf, dass Wulff Anfang Januar in seinem Fernsehinterview Transparenz angekündigt und gesagt hatte: "Morgen früh werden meine Anwälte alles ins Internet einstellen. Dann kann jede Bürgerin, jeder Bürger jedes Detail zu diesen Abläufen sehen und bewertet sehen, auch rechtlich."
Wulffs Anwalt Lehr hatte die Veröffentlichung aller Informationen aber zunächst abgelehnt. Eine Offenlegung der Antworten auf die Anfragen von Journalisten verletze deren Recht am eigenen Wort und am Schutz ihrer Rechercheergebnisse oder -ziele, hatte der Jurist argumentiert.
Erste Zeitungen legten aber umfangreiche Dokumentationen vor. Die Springer-Blätter "Die Welt" und "Welt am Sonntag" stellten am Donnerstagabend ihren Fragenkatalog sowie die Antworten von Wulffs Anwälten und der BW-Bank, die Wulff bei seiner umstrittenen Hausfinanzierung half, ins Internet. Auch die Zeitungen des Hauses DuMont dokumentierten am Freitag online ihren kompletten Schriftwechsel mit Wulffs Anwalt aus dem Jahr 2011.

Teil 2: Rücktrittsforderungen gegen Wulff

  • FTD.de, 13.01.2012
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