Kursinformationen und Charts
Wer die Zahlen für das vierte Quartal ansieht, ahnt schnell, warum JP Morgan die Erläuterung der Ergebnisse mit einem langen Absatz beginnt, der eher nach der Jahresbilanz einer Nichtregierungsorganisation klingt. Hier betont die Bank, wie viel Geld sie an Privat- und Firmenkunden sowie Kommunen verliehen, wie viel klammen Hausbesitzern sie mit der Umstrukturierung von Hypotheken geholfen hat.
Nach den Wattebällchen kommen die Zahlen, und sie sind gruselig. Dass das Kapitalmarktgeschäft angesichts Schuldenkrise und Konjunktursorgen schwach abschneiden würde, war erwartet worden. Aber ein Reingewinn von nur noch 726 Mio. Dollar in der wichtigen Sparte ist bitter. Selbst wenn man den Sondereffekt, der dadurch entstand, dass eigene Verbindlichkeiten am Markt mehr wert waren, herausrechnet, bleibt ein Ergebnis von 1,1 Mrd. Dollar. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr - und sogar noch deutlich weniger als im auch schon schwachen dritten Quartal.
Das Privatkundengeschäft sieht auf den ersten Blick besser aus, hier verdiente JP Morgan mehr als im Vorjahr. Allerdings profitierte das Geldhaus hier auch von der zuletzt etwas besseren Konjunkturentwicklung und der Erholung am Arbeitsmarkt in den USA: Mit 779 Mio. Dollar musste sie weniger als ein Drittel dessen an Rückstellungen für faule Kredite bilden, was sie noch im Vorjahresquartal zurückgelegt hatte.