Der Pharmakonzern Roche kämpft mit Rückschlägen im amerikanischen Markt - und hat trotzdem gute Zukunftsaussichten. Eine Analyse. von Christian Ingerl
Mit einem beachtlichen Plus von 16 Prozent belegten die Roche-Genussscheine im krisengeschüttelten Jahr 2011 den zweiten Platz im internen Ranking des Schweizer Leitindex SMI. Mit dieser Leistung sticht der Pharmakonzern nicht nur an der Schweizer Börse heraus, auch branchenweit ist der Titel damit auf der Überholspur. Gegenüber dem Branchenindex Stoxx Europe 600 Health Care betrug die Outperformance mehr als fünf Prozent.
Die zuletzt vorgelegten Zwischenberichte des Basler Unternehmens weichen allerdings von der guten Kursentwicklung am Kapitalmarkt ab. Der Umsatz litt in den ersten neun Monaten spürbar unter der ungünstigen Wechselkursentwicklung. Aber nicht allein der starke Franken setzte Roche zu, auch hausgemachte Probleme sorgten für eine Stagnation bei den Erlösen. Von Juli bis September verzeichnete das wichtige Krebsmedikament Avastin einen Umsatzrückgang von einem Zehntel, nach minus neun und sechs Prozent in den vorangegangenen zwei Quartalen, weil die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA Avastin Ende 2010 die Zulassung zur Brustkrebsbehandlung entzogen hat. Allerdings wird dieser Effekt im laufenden Jahr abklingen. In der EU ist die Zulassung zuletzt sogar erweitert worden. Hinzu kommt, dass Avastin für zahlreiche andere Krebsarten eingesetzt werden darf, sodass sich Vorstandschef Severin Schwan in Sachen Erlöswachstum in 2012 bereits optimistisch zeigte.
Dass Probleme bei einem gefragten Medikament Investoren verschrecken, ist nicht ungewöhnlich. Doch richtet sich der Blick der Börsianer in der Regel nach vorne, und nach einer gewissen Zeit der Abstinenz kehren die Investoren oft wieder zurück - insbesondere dann, wenn der Ausblick wie bei Roche überaus positiv ausfällt. Vor allem in den letzten Wochen 2011 griffen Anleger bei den Titeln zu. Anfang Dezember schaffte der Börsenkurs so den Ausbruch über die Widerstandszone bei 150 Franken. Die Jahresendrally ist gekoppelt an zahlreiche gute Forschungsergebnisse sowie eine gut gefüllte Pipeline. 2011 wurden gleich drei Krebswirkstoffe zur Zulassung eingereicht.
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Im Fall von Zelboraf, dem ersten personalisierten Medikament zur Behandlung des metastasierenden Melanoms, kam die entscheidende Freigabe durch die Behörden sogar zwei Monate vor dem offiziellen Termin. Noch ausstehend ist der Entscheid für Vismodegib. In den USA wurde das Medikament gegen Hautkrebs in fortgeschrittener Form zur Zulassung eingereicht. "Roche verfügt über ein einzigartiges Portfolio an Onkologiemedikamenten und einen überdurchschnittlichen Patentausblick", fasst Credit-Suisse-Analyst Thomas Kaufmann zusammen.
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