Als die Kollegen Druck machten, mein Text müsse heute erscheinen, habe ich mich in dem Moment eher als Opfer gesehen. Der Anruf beim Chefredakteur der FTD war ein schwerer Fehler, der mir leidtut, für den ich mich entschuldige. Es stimmt aber nicht, dass ich verhindern wollte, dass mein Text erscheint.
Ich musste mit dieser Kolumne ja auch einen Lernprozess machen. Ich bin vom Praktikanten zum Ressortleiter ja sehr schnell hochgekommen, ohne Karenzzeit, ohne Vorbereitungszeit, das ging sehr schnell. Ich bin aus Berlin nach Hamburg gekommen, aber trotzdem ist es etwas anderes, ob man als Praktikant Akteur ist oder ob man als Redakteur den journalistischen Anforderungen genügt.
Ich habe aber in keinem Moment daran gedacht, diese Kolumne aufzugeben. Denn ich habe die ganzen Jahre große Unterstützung von vielen Leserinnen und Lesern, meinen Freunden und auch meinen Mitarbeitern erfahren. Ich nehme meine Verantwortung gern wahr, ich habe die Kolumne 2007 übernommen. Und ich möchte irgendwann eine Bilanz vorlegen, dass ich ein guter, erfolgreicher Kolumnist war. Wir müssen auch aufpassen, dass überhaupt noch Menschen bereit sind, Kolumnen zu schreiben - auch im Internet, wenn Sie sehen, was da über mich alles verbreitet wird an Fantasien!
So, nun aber genug mit der Laberei, ich muss zum Emir. Was ich eigentlich sagen wollte: Hört mal alle auf rumzunerven mit euren blöden Abgabezeiten und Redaktionsschlüssen. Und sowieso können mich alle mal kreuzweise, auch die Leser, die Kollegen sowieso - alle! Ich muss zum Emir!