Was auch immer noch am Hindukusch verteidigt wird: Im Moment ist es schwer zu glauben, dass es nach 2014 in Afghanistan Bestand haben wird. Über zehn Jahre kämpft nun eine internationale Streitmacht gegen die Taliban, doch die Radikalislamisten fühlen sich immer noch stark genug, um schon mal die Machtübernahme für die Zeit nach dem Truppenabzug anzukündigen.
Und das ist nicht nur Propaganda. Das belegen auch die Bemühungen der amerikanischen und der afghanischen Regierung, mit den Taliban ins Gespräch zu kommen. Auf der letzten Afghanistan-Konferenz in Bonn wollten sich die Teilnehmer diese Blöße noch nicht geben. Doch es ist tatsächlich nur eine Frage der Zeit, bis die Taliban die Ernte ihrer Doppelstrategie einfahren können: Nadelstiche gegen die internationalen Truppen ausführen, sich aber gleichzeitig gerieren als gerechte, soziale und, ja, inzwischen sogar etwas gemäßigte Widerstandsgruppe gegen ausländische Usurpatoren.