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Merken   Drucken   05.01.2012, 12:38 Schriftgröße: AAA

US-Absatzzahlen: Mercedes und BMW liefern sich Posse in den USA

Während VW und Chrysler bekannt gaben, dass sie dank neuer Modelle deutlich schneller gewachsen sind, liefern sich Mercedes und BMW ein Wettrennen der anderen Art. Beide zögerten die Zahlen heraus. Die Branche lästert.
© Bild: 2011 dapd
Während VW und Chrysler bekannt gaben, dass sie dank neuer Modelle deutlich schneller gewachsen sind, liefern sich Mercedes und BMW ein Wettrennen der anderen Art. Beide zögerten die Zahlen heraus. Die Branche lästert.
Kursinformationen und Charts
  Volkswagen 143,3 EUR  [2.6 +1,85%
  Fiat 4,602 EUR  [-0.156 -3,28%
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Zum Abschluss des Jahres 2011 haben Volkswagen  und Chrysler ihre Absatzzahlen bekanntgegeben. Nur bei BMW  und Mercedes wartete die Branche vergeblich auf die Zahlen. Die beiden Autobauer ließen sich Zeit.
Die Rivalität zwischen BMW und Mercedes in den USA ist seit langem ein bekanntes Spiel. Beim Wettrennen um den prestigeträchtigen Titel des größten Premiumanbieters haben sich die Erzrivalen auch diesmal wieder argwöhnisch beäugt - und keiner wollte als erster mit seinen Zahlen herauskommen.
"Das ist ja wie im Kindergarten", sagte einer aus der Branche, der nicht namentlich genannt werden wollte. Auch die US-Presse in Gestalt des einflussreichen "Wall Street Journal" griff die Geschichte auf und ließ die zwei deutschen Autobauer damit in keinem guten Licht erscheinen. Sprecher der beiden Unternehmen nannten offiziell Schwierigkeiten bei der Erhebung der Händlerdaten als Grund für die Verzögerung. BMW-Sprecher Kenn Sparks sagte am Mittwoch, die Daten könnten nicht vor Donnerstag geliefert werden. Mercedes- Sprecherin Donna Boland konnte auf Nachfrage nicht unmittelbar antworten.
Dem Marktforscher Autodata - der wichtigsten Quelle für Absatzzahlen in den USA - wurde es schließlich zu bunt. Nachdem am Abend immer noch keine offiziellen Daten von BMW und Mercedes vorlagen, schätzte Autodata die Verkäufe: das Rennen um den Titel des größten Premiumanbieters ist zugunsten von BMW ausgefallen: Im Dezember hat BMW mit einem Absatzplus von 16 Prozent Mercedes-Benz klar deklassiert und damit die führende Position im vergangenen Gesamtjahr gefestigt. Die Bayern haben im Gesamtjahr 248.073 Pkw und Geländewagen an die US-Kundschaft bringen können, Mercedes-Benz musste sich mit 2804 verkauften Autos weniger begnügen.
Allerdings gibt es ein Trostpflaster für die Schwaben: Rechnet man die Sprinter-Transporter hinzu, die ebenfalls den Stern tragen, liegt Mercedes nach den Autodata-Zahlen um 13.773 Fahrzeuge vorne.
Diese Erfolgsmeldungen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der US-Automarkt nur schleppend erholt. Mit einem Volumen von 12,8 Millionen blieb er 2011 hinter den Erwartungen zurück und ist weit entfernt von 17 Millionen Fahrzeugen, die in den Jahren vor 2008 verkauft wurden.
Der Absatzerfolg von VW hängt vor allem mit der Einführung der neuen Modelle Passat, Beetle und Jetta zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr meldeten die Wolfsburger ein Plus von 36 Prozent.
Das starke Wachstum von Chrysler geht ebenfalls auf neue Modelle zurück, die Fiat -Tochter Chrysler legte um 37 Prozent zu. Aber das reicht noch immer nicht aus, um die drastischen Einbrüche der Vorjahre wettzumachen.
Für VW ist es das beste Dezember-Ergebnis seit 1972 gewesen, hieß es. Insgesamt stiegen die Verkäufe 2011 um 26 Prozent auf 324.402 Wagen. Damit ist VW auf dem US-Markt aber weiterhin mit einem Marktanteil von rund drei Prozent vergleichsweise eher ein kleiner Spieler - mit entsprechend viel Raum nach oben.
Marktführer General Motors  konnte den Absatz 2011 im eigenen Land um 14 Prozent auf 2,5 Millionen Fahrzeuge steigern und weiter Marktanteile gewinnen. Zugleich ist die Aktie, die vor einem Jahr noch fast 40 Dollar gekostet hatte, auf mittlerweile nur noch 20 Dollar eingebrochen. Auch der Erzrivale Ford konnte den Absatz deutlich steigern und erlitt an der Börse gleichwohl herbe Kursverluste.
Mit konkreten Prognosen für das neue Jahr halten sich die Hersteller noch zurück. Ob der US-Markt das angestrebte Volumen von 14 Millionen erreichen kann, scheint ungewiss.
11:47:11 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
Volkswagen 143,3 EUR   +1,85%  2.6
Fiat 4,602 EUR   -3,28%  -0.156
BMW 70,3 EUR   +0,62%  0.43
General Motors 25,5 USD   -0,93%  -0.24
  • FTD.de, 05.01.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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