Dem Marktforscher Autodata - der wichtigsten Quelle für Absatzzahlen in den USA - wurde es schließlich zu bunt. Nachdem am Abend immer noch keine offiziellen Daten von BMW und Mercedes vorlagen, schätzte Autodata die Verkäufe: das Rennen um den Titel des größten Premiumanbieters ist zugunsten von BMW ausgefallen: Im Dezember hat BMW mit einem Absatzplus von 16 Prozent Mercedes-Benz klar deklassiert und damit die führende Position im vergangenen Gesamtjahr gefestigt. Die Bayern haben im Gesamtjahr 248.073 Pkw und Geländewagen an die US-Kundschaft bringen können, Mercedes-Benz musste sich mit 2804 verkauften Autos weniger begnügen.
Allerdings gibt es ein Trostpflaster für die Schwaben: Rechnet man die Sprinter-Transporter hinzu, die ebenfalls den Stern tragen, liegt Mercedes nach den Autodata-Zahlen um 13.773 Fahrzeuge vorne.
Diese Erfolgsmeldungen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der US-Automarkt nur schleppend erholt. Mit einem Volumen von 12,8 Millionen blieb er 2011 hinter den Erwartungen zurück und ist weit entfernt von 17 Millionen Fahrzeugen, die in den Jahren vor 2008 verkauft wurden.
Der Absatzerfolg von VW hängt vor allem mit der Einführung der neuen Modelle Passat, Beetle und Jetta zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr meldeten die Wolfsburger ein Plus von 36 Prozent.
Das starke Wachstum von Chrysler geht ebenfalls auf neue Modelle zurück, die Fiat -Tochter Chrysler legte um 37 Prozent zu. Aber das reicht noch immer nicht aus, um die drastischen Einbrüche der Vorjahre wettzumachen.
Für VW ist es das beste Dezember-Ergebnis seit 1972 gewesen, hieß es. Insgesamt stiegen die Verkäufe 2011 um 26 Prozent auf 324.402 Wagen. Damit ist VW auf dem US-Markt aber weiterhin mit einem Marktanteil von rund drei Prozent vergleichsweise eher ein kleiner Spieler - mit entsprechend viel Raum nach oben.