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Merken   Drucken   16.02.2012, 19:12 Schriftgröße: AAA

Marktbericht: Ärger um Athen schickt DAX ins Minus

Der Ton zwischen Hellas und der Euro-Gruppe wird immer rauer. Anleger fürchten, dass die Retter in spe Griechenland fallen lassen. Gute US-Arbeitsmarktdaten dämpften den DAX-Abstieg.
© Bild: 2011 Reuters/PAWEL KOPCZYNSKI
Der Ton zwischen Hellas und der Euro-Gruppe wird immer rauer. Anleger fürchten, dass die Retter in spe Griechenland fallen lassen. Gute US-Arbeitsmarktdaten dämpften den DAX-Abstieg.
Mit Skepsis haben Anleger an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag die neuesten Entwicklungen in der Griechenland-Saga aufgenommen. Zwar reduzierte sich das Minus in DAX  und EuroStoxx50  nachdem es aus der Regierungskoalition in Berlin hieß, dass das zweite Rettungspaket für Griechenland wie geplant bis Montag stehen soll. Doch die Hängepartie zerrte an den Nerven vieler Investoren, die sich deshalb zurückhielten.
Der DAX schloss 0,1 Prozent im Minus bei 6751,96 Punkten. Der EuroStoxx50 beendete den Tag mit einem Abschlag von 0,2 Prozent bei 2489 Stellen. Die europäischen Börsen konnten ihre Verluste deshalb eingrenzen, weil die Wall Street nach einem schwachen Start freundlicher tendierte. Dort sorgten vor allem die Zahlen zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe für gute Stimmung, die auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren fielen.
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Die Euro-Finanzminister hatten am Mittwochabend in einer dreistündigen Telefonkonferenz über das weitere Vorgehen beraten. Nach einer Unterrichtung der Bundestagsfraktionen durch das Bundesfinanzministerium hieß es in Koalitionskreisen, das geplante zweite Hilfspaket über 130 Mrd. Euro solle nicht aufgespalten werden. Allerdings wird auch eine Zusage der rechten Laos-Partei erwartet, den Sparkurs nach den Wahlen fortzusetzen. Die Partei kündigte aber an, sich nicht zu den Sparbeschlüssen des Parlaments zu bekennen.
Zumindest die Forderung der Euro-Gruppe, die letzte Finanzlücke von 325 Mio. Euro  im Sparpaket zu schließen, ist nach Angaben der Athener Regierung aber mittlerweile erfüllt worden. Sollten die Euro-Finanzminister am Montag grünes Licht geben, könnte das Anleihen-Umtauschprogramm Griechenlands an seine privaten Gläubiger am 22. Februar starten, hieß es in Koalitionskreisen. Diese hätten dann bis um 9. März Zeit, ihre Teilnahme oder Ablehnung zu erklären.
Die nicht enden wollenden Diskussion um Griechenland setzte zunächst auch dem Euro zu, der sich am Nachmittag aber im Zuge der neuen Hoffnungen für die Athener Regierung und des US-Arbeitsmarktberichts berappelte. Zum Handelsschluss der europäischen Aktienmärkte notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,3088 Dollar. Der Bund-Future fiel um 41 Ticks auf 138,68 Punkte.
Lufthansa leidet unter streikenden Lotsen
Das Drama um Griechenland bescherte auch den europäischen Bankaktien eine Achterbahnfahrt. Die Titel der Deutsche Bank  verloren bis zu 4,2 Prozent, schlossen dann aber mit einem Plus von 0,2 Prozent. Die Papiere der Commerzbank , die um bis zu 4,8 Prozent nachgegeben hatten, beendeten den Tag mit einem Abschlag von 1,7 Prozent. Belastend wirkte sich aus, dass die Ratingagentur Moody's die Herabstufung der Bonitätsnote von 17 internationalen Großbanken, darunter auch der Deutschen Bank, erwägt.
In Europa gerieten vor allem die Aktien spanischer Banken unter Druck, nachdem die Börsenaufsicht des Landes das Verbot von Leerverkäufen aufgehoben hatte. Investoren nutzten offenkundig die Gelegenheit, auf fallende Kurse zu wetten: Der spanische Bankenindex sackte um 3,4 Prozent ab, im Madrider Leitindex waren Bankia, Caixabank und BK Popular mit Abschlägen zwischen 7,3 und 6,2 Prozent die größten Verlierer.
Im DAX mussten zudem die Papiere der Lufthansa  Abschläge verbuchen. Sie fielen um 0,7 Prozent fielen. Händlern zufolge belastete der für den Nachmittag und Freitag angesetzte Streik am Frankfurter Flughafen die Papiere. Die Ausfälle am Donnerstag könnten das operative Ergebnis mit 10 Mio. Euro belasten, berechnete Analyst Jochen Rothenbacher von Equinet. Ein Tag ohne jegliche Flüge am Frankfurter Flughafen würde mit 30 Mio. Euro zu Buche schlagen. "Die finanziellen Auswirkungen sind begrenzt, solange der Streik nicht ausgeweitet wird." Die Titel des Flughafenbetreibers Fraport  gaben zunächst ebenfalls nach, drehten dann aber mit 0,2 Prozent ins Plus.
Für ein auf und Ab sorgten auch die Quartalszahlen des weltgrößten Autobauers General Motors . Die Anteilsscheine des Erzrivalen VW  gaben zunächst nach, erholten sich dann aber und beendeten den Tag 0,5 Prozent fester. Die Aktien von Daimler  und BMW  schlossen 0,6 Prozent im minus beziehungsweise 0,2 Prozent im Plus. GM macht vor allem das Europa-Geschäft mit der Konzerntochter Opel zu schaffen. In New York stiegen die GM-Papiere um 6,8 Prozent, nachdem sie im vorbörslichen Handel noch zwei Prozent verloren hatten.
17:57:08 Kursinformationen und Charts
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  • FTD.de, 16.02.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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