Der Start der Riester-Förderung jährt sich 2012 zum zehnten Mal. Für gute Laune sorgt das Jubiläum aber keineswegs. In den letzten Monaten gab es heftige Kritik von Verbraucherschützern und Wissenschaftlern. Nun gerät die staatlich geförderte Vorsorgeart auch noch unter Beschuss der Konkurrenz. Die gleichfalls subventionierte betriebliche Altersvorsorge (bAV) sei "deutlich effizienter" als die Riester-Rente, sagt Heribert Karch, Vorsitzender des Lobbyverbands AbA und Geschäftsführer von Metallrente, dem größten branchenübergreifenden Versorgungswerk hierzulande.
Karch fordert ein Umsteuern der Bundesregierung. Riestern werde vonseiten der Politik "in der öffentlichen Darstellung einseitig bevorzugt - zu Unrecht". Die bAV wurde zeitgleich mit dem Riester-Start 2002 reformiert. Seither haben die meisten Arbeitnehmer einen Rechtsanspruch, Teile ihres Entgelts in einen Rentenvertrag einzuzahlen. Zumeist handelt es sich dabei um eine Versicherungspolice. Bei bAV-Kontrakten lägen die Abschlusskosten zumeist wesentlich niedriger als bei der Riester-Rente, sagt Karch. Wenn man in einen Kollektivvertrag etwa bei der Metallrente einsteige, betrage die Provision 1,6 Prozent, verglichen mit häufig genannten vier Prozent und mehr bei Riester-Policen.