Kolumnen aus dem wahren Wirtschaftsleben

Casual Friday: Tischlein, schreck mich

Der Schreibtisch ist das Zuhause des Büros. Das kleine Plätzchen in der hektischen Office-Welt, das man so gut kennt wie die eigene Wohnung. Dessen Ordnung man verinnerlicht hat. Das einem selbst gehört - und dann zerplatzte mein kühner Traum. von Nikolaus Röttger

Ich war beruflich unterwegs gewesen, und als ich nach Hause an meinen Schreibtisch kam, sah ich, dass nichts mehr so war, wie es sein sollte. "Wer hat an meinem Schreibtisch gesessen, wer hat seine Kaffeetasse stehen lassen, wer den Stapel Zeitschriften durcheinandergebracht?", dachte ich und kam mir vor wie einer der sieben Zwerge von Schneewittchen.

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Kurz war ich sauer über das Chaos, dann stolperte ich über eine Studie, die vereinfacht sagt: Unordnung helfe dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Also tat ich erst mal das Wesentliche und surfte - es war der Tag, an dem Facebook seinen Börsengang beantragte - Mark Zuckerbergs Facebook-Seite an: schon wieder ein Schreibtisch. The Zuck hatte ein Bild von seinem Arbeitsplatz gepostet, das drei Botschaften transportiert. Erstens: Ich bin einer von euch (Großraum). Zweitens: Nimm's sportlich (Energydrink). Drittens: Lass dich nicht von den Börsengangmilliarden ablenken und mach weiter einen guten Job (ein Schild neben seinem Laptop: "Stay focused & keep shipping").

GANZ GENAU, dachte ich. Was sind schon Milliarden! Hahaha. Pah. I don't care. Es geht um das Wesentliche! Um das klitzekleine Zuhause im täglichen Bürowahnsinn, um den Schreibtisch, den ich zermürbt aufräumte, so wie Eltern ihr Haus aufräumen, nachdem der pubertierende Sohn sein sturmfreies Wochenende ausgelebt hat. Dann setzte ich mich an meinen Rechner und begann zu schreiben.

Das Wesentliche. Mehr dann 2018 beim IPO.