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  FTD-Serie: Die Top-Ökonomen

Es gibt kaum eine heiße wirtschaftspolitische Debatte oder kluge ökonomische Analyse, in der ihr Name nicht fällt: Joseph Stiglitz, Kenneth Rogoff und Jagdish Bhagwati bilden mit einem guten Dutzend weiterer Top-Ökonomen einen einzigartigen Think Tank. So konträr ihre Ansichten auch sein mögen: Sie schreiben für eine exklusive Serie, die die FTD in Zusammenarbeit mit der internationalen Public-Benefit-Organisation 'Project Syndicate' veröffentlicht.

Merken   Drucken   26.02.2012, 14:13 Schriftgröße: AAA

Top-Ökonomen: Roubini - Erholung der Weltwirtschaft rückt in die Ferne

Momentan entwickeln sich die Finanzmärkte wieder positiv. Doch angesichts der großen Risiken in diesem Jahr wird die Erholung nicht lange anhalten.
© Bild: 2011 Bloomberg/Simon Dawson
Kommentar Momentan entwickeln sich die Finanzmärkte wieder positiv. Doch angesichts der großen Risiken in diesem Jahr wird die Erholung nicht lange anhalten. von Nouriel Roubini
Nouriel Roubini ist Ökonomieprofessor an der New York University und Mitverfasser des Buches "Das Ende der Weltwirtschaft und ihrer Zukunft: Crisis Economics"

Seit Ende letzten Jahres hat eine Reihe positiver Entwicklungen das Anlegervertrauen gestärkt und zu einer steilen Erholung bei riskanten Anlagewerten geführt, wobei globale Aktien und Rohstoffwerte den Anfang machten: Die gesamtwirtschaftlichen Daten aus den USA haben sich verbessert, die Blue-Chip-Unternehmen in den hoch entwickelten Ländern sind weiter hochprofitabel, in China und den Schwellenmärkten war lediglich eine moderate Abschwächung zu verzeichnen, und das Risiko einer ungeordneten Zahlungsunfähigkeit einiger Länder der Euro-Zone und ihres Ausstiegs aus der Währungsunion hat sich verringert. Zudem scheint die Europäische Zentralbank (EZB) bereit zu sein, den auf dem Bankensystem und den Regierungen der Euro-Zone lastenden Druck zu verringern und die Zinsen zu senken. Die Notenbanken sowohl in den hoch entwickelten Ländern als auch in den Schwellenvolkswirtschaften haben für massive Liquiditätsspritzen gesorgt. Die Volatilität ist gefallen, das Vertrauen gestiegen, und die Risikoaversion hat deutlich abgenommen - fürs Erste.
Dennoch könnten in diesem Jahr zumindest vier Risiken Realität werden und das weltweite Wachstum schwächen, das Verbrauchervertrauen und die Marktbewertungen riskanter Anlagen durchaus negativ beeinflussen.
Erstens steckt die Euro-Zone in einer tiefen Rezession, vor allem an der Peripherie, aber inzwischen auch in den Kernländern; jüngste Daten zeigen einen Produktionsrückgang in Deutschland und Frankreich. Die Kreditverknappung im Bankensystem nimmt an Schwere zu, da sich die Banken entschulden, indem sie Vermögenswerte verkaufen und ihre Kreditvergabe einschränken. Das verschärft den Abschwung. Zugleich ist es nicht allein die Sparpolitik, die die Euro-Länder an der Peripherie wirtschaftlich in den freien Fall versetzt. Vielmehr wird sich der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit dort fortsetzen, weil die schwindende Aussicht auf ungeordnete Zahlungsausfälle den Wert des Euro in die Höhe treibt. Um in diesen Ländern Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum wiederherzustellen, muss der Euro in Richtung Dollar-Parität fallen. Und die derzeit schwindende Gefahr eines ungeordneten Zusammenbruchs Griechenlands wird im weiteren Jahresverlauf wieder zunehmen, wenn politische Instabilität, Bürgerunruhen und weitere Sparmaßnahmen die griechische Rezession in eine Depression verwandeln.

Teil 2: Geopolitische Risiken im Nahen Osten

  • FTD.de, 26.02.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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