Einparken mit Dem Jaguar XKR-S Cabrio in Roquebrune-sur-Argens
Zum Glück ist das stärkste und teuerste Cabrio der Firmengeschichte auch für Nichtrennprofis komfortabel zu fahren. Die tief liegenden Sitze lassen sich ausreichend hoch stellen, und von den 500 PS merkt man wenig, wenn man es nicht drauf anlegt. Möglich wären damit theoretisch 300 Kilometer je Stunde - aber ausfahren kann man dieses Auto in Frankreich ohnehin nicht. Dafür windet es sich locker und wie am Boden festgeklebt durch die engen Kurven der Provence.
Auch im Stadtverkehr könnte man beinahe vergessen, dass man mit einem erheblich übermotorisierten Fahrzeug unterwegs ist - so unauffällig brummt der Jaguar durch die Landschaft. Fast zurückhaltend wirkt er zwischen all den Maseratis und Porsches, die so zahlreich an der Côte d'Azur zu Hause sind. Während sich in meiner alten Ruhrgebiet-Heimat schnell eine Menschentraube um den XKR-S bilden würde, nimmt in Südfrankreich kaum einer Notiz von ihm.
Deutschlandweit verkauft Jaguar übrigens rund 500 Modelle seiner XK-Reihe pro Jahr und wahrscheinlich nur eine Handvoll davon im Ruhrpott. Für den Preis von rund 140.000 Euro kaufen sich die Revier-Bewohner eine Doppelhaushälfte. Man muss sich so was eben leisten können. Das gilt auch für den Spritverbrauch des Flitzers: Offiziell schluckt der Wagen 12,8 Liter auf 100 Kilometer, aber selbst bei mäßigem Fahren über Landstraßen werden daraus schnell 16 und mehr. Auch der CO2-Ausstoß mag mit unter 300 Gramm pro Kilometer noch bescheiden für seine Klasse sein - unmoralisch hoch ist er trotzdem. Immerhin arbeitet Jaguar inzwischen an einem Hybridmodell.