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29.02.2012, 22:15
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Allianz der Autobauer:
GM und Peugeot-Mutter besiegeln Bündnis
© Bild:
2010 Bloomberg
Die strategische Partnerschaft zwischen General Motors und PSA ist beschlossene Sache. GM beteiligt sich an dem französischen Autobauer. Opel muss um deutsche Werke bangen.
Die strauchelnden Autokonzerne
General Motors und der französische Rivale Peugeot suchen Halt in einer engen Allianz. Dazu steigt die amerikanische Opel-Mutter GM im Zuge einer Kapitalerhöhung mit sieben Prozent bei dem französischen Autobauer ein, teilten beide Autobauer mit. Über die Kapitalerhöhung werde
PSA Peugeot Citroën rund 1 Mrd. Euro erlösen.
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75 Jahre Peugeot in Deutschland
Gemeinsam wollen die beiden Konzerne im hart umkämpften europäischen Markt Kosten senken. Dazu wollen sie ihren Einkauf bündeln und gemeinsame Fahrzeugarchitekturen, Komponenten und Module nutzen. Nach fünf Jahren dürften sich im Rahmen der Allianz Synergien in Höhe von jährlich rund 2 Mrd. US-
Dollar ergeben, die GM und PSA zu gleichen Teilen zugutekommen soll.
Die Allianz basiere auf zwei Säulen: Zum einen der gemeinsamen Nutzung von Komponenten und Modulen sowie dem Aufbau eines weltweiten Einkaufs-Joint-Ventures, zum anderen der gemeinsamen Auslotung weiterer Kooperationsmöglichkeiten. In einer Erklärung hieß es: "Die gemeinsame Nutzung von Fahrzeug-Plattformen bringt nicht nur weltweite Anwendungsmöglichkeiten mit sich, sondern erlaubt es beiden Partnern auch, insbesondere in Europa Fahrzeugprogramme in den nötigen Stückzahlen kosteneffizient umzusetzen."
Notaktion der HerstellerMit dem Bündnis droht die Schließung von deutschen Opel-Werken. PSA-Chef Philippe Varin sagte, die Allianz mit dem US-Hersteller könne "langfristig zu Optimierungen" führen, da die Werke von Opel, Peugeot und Citroën unterschiedlich produktiv seien. Er schloss nicht aus, dass längerfristig Opel-Autos in PSA-Fabriken gebaut werden oder umgekehrt. Varin und GM-Chef Dan Akerson sagten aber, jeder Konzern müsse sein Europa-Geschäft erst selbst sanieren. "Diese Allianz ersetzt nicht unsere anhaltenden Bemühungen, unser Europageschäft profitabel zu machen", sagte Akerson in einer Telefonkonferenz. GM-Strategiechef Stephen Girsky ergänzte, die Allianz sei ein "weiteres Werkzeug im Werkzeugkasten". Erstes Ziel sei es, ab 2016 gemeinsam Klein- und Mittelklassewagen auf den Markt zu bringen.
Möglicher Partner für Opel
General Motors machte zuletzt zwar einen Rekordgewinn. Aber Sorgen bereitet den Amerikanern die europäischen Töchter Opel und die britische Vauxhall, die nicht aus der Verlustzone kommen. Das Europageschäft von GM schrieb 2011 knapp 750 Mio. Dollar Verlust. Daher gab es zuletzt Spekulationen über tiefe Einschnitte, etwa eine Schließung des Werks in Bochum. Opel hat etwa 40.000 Mitarbeiter und hierzulande auch Werke in Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern.
Teil 2: Kooperation zweier strauchelnder Firmen
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FTD.de, 29.02.2012
© 2012 Financial Times Deutschland,
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