Der scharfe Wettbewerb zwischen den Autoversicherern lässt die Kassen beim Internetgiganten
Google klingeln. Nach FTD-Informationen zahlte das Onlineportal Check24 in der Wechselsaison im Herbst 2011 bis zu 15 Euro für jeden Klick, wenn ein Verbraucher nur eine Google-Anzeige des Versicherungsportals aufrief - auch ohne einen Abschluss. Check24-Vorstand Björn Weikert wollte die exakte Zahl zwar nicht bestätigen, sagte aber: "Richtig ist, dass wir zweistellige Euro-Beträge pro Klick haben."
Die großen Versicherungsvergleichsportale nehmen so Verluste in Kauf, um bei Eingabe des Google-Suchworts "Autoversicherung" oder "Kfz-Versicherung" unter den ersten Treffern bei bezahlten Anzeigen oberhalb der eigentlichen Suchergebnisse aufzutauchen. Als Faustregel gilt in Versicherungskreisen, dass beim Suchwort "Autoversicherung" mindestens 20 Klicks von verschiedenen Interessenten über eine Google-Anzeige nötig sind, um einen Abschluss zu erreichen. Bei anderen Suchwörtern braucht es um die 100 Klicks.
Verträge, die durch die Ersteigerung von Topwerbeplätzen bei Google zustande kommen, sind bei Akquisekosten von mehreren Hundert Euro ein Zuschussgeschäft. Die meisten Autopolicen bringen weniger als 500 Euro Prämie pro Jahr und höchstens 100 Euro Provision für den Onlinevermittler. Zum Vergleich: Ein Vertreter kassiert höchstens 60 Euro. Außerhalb der Wechselsaison, die von Oktober bis Ende November reicht, liegen die Klickpreise für Google-Anzeigen zwischen 5 und 6 Euro.
Check24 liefert sich eine heiße Schlacht mit dem Versicherer HUK-Coburg. Der Konzern ist mit neun Millionen Fahrzeugen der größte deutsche Autoversicherer. HUK-Coburg fürchtet Check24, weil die Münchner Firma die Position des größten Onlineversicherers HUK24 bedroht.