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Merken   Drucken   28.02.2012, 13:50 Schriftgröße: AAA

Eskalation in Frankfurt: Fraport und Lufthansa klagen gegen Lotsenstreik

Die Lotsen im Frankfurter Tower stehen in gar keinem Tarifstreit. Dennoch fordert ihre Gewerkschaft Solidarität ein Denn der Streik der Vorfeld-Mitarbeiter allein zündet nicht. Flughafen und Airline befürchten ein Chaos. von Annette Berger 
Fraport  und die Lufthansa  wollen gerichtlich verhindern, dass ein Ausstand der Fluglotsen den Arbeitskampf am Frankfurter Flughafen verschärft. Der Flughafenbetreiber und die Airline würden juristische Schritte in Form einer einstweiligen Verfügung gegen die Arbeitsniederlegung einleiten, teilte der Betreiber des Frankfurter Flughafens am Dienstag mit.
Auf dem Flughafen in  Frankfurt würde ein Lotsenstreik ...   Auf dem Flughafen in Frankfurt würde ein Lotsenstreik stundenlange Ausfälle verursachen
Eigentlich geht es in der Auseinandersetzung nicht um die Lotsen, sondern um höhere Vergütungen und bessere Arbeitsbedingungen der Vorfeld-Mitarbeiter. Das sind denjenigen, die die Flugzeuge einweisen. Beide Gruppen werden aber von der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) vertreten.
Bisher hatten der seit Wochen schwelende Arbeitskampf und die Streikaktionen der 200 Vorfeld-Mitarbeiter aus Sicht der Gewerkschaft offenbar nicht den gewünschten Effekt. Denn der Arbeitgeber schaffte es, viele der im Ausstand befindlichen Vorfeld-Mitarbeiter zu ersetzen. Ein Solidaritätsstreik der Fluglotsen jedoch könnte Chaos in Frankfurt verursachen und den Forderungen der GdF mehr Nachdruck verleihen. Denn das Personal im Tower lässt sich nicht so leicht ersetzen.
Kursinformationen und Charts
  Fraport 45,905 EUR  [-0.365 -0,79%
  Lufthansa 10,295 EUR  [-0.205 -1,95%
Daher rief die GdF die Lotsen dazu auf, aus Solidarität mit den Vorfeld-Kollegen die Arbeit am Mittwoch von 5 bis 11 Uhr niederzulegen. Konkret geht es nach FTD-Informationen zwar nur um zwölf Lotsen im Tower - und es ist auch nicht bekannt, ob diese sich wirklich am Solidaritätsstreik beteiligen wollen. Sollten sie aber die Arbeit niederlegen, könnte das den Betrieb des Airports massiv beeinträchtigen. Vor allem morgens dürfte nichts mehr gehen. Es würden bei einem solchen Streik über den gesamten Tag zwischen 300 und 400 Flüge ausfallen, hieß es. Insgesamt werden täglich gut 1300 Verbindungen in Frankfurt abgewickelt.
Lotsen hatten ihren Arbeitskampf 2011
Die Fluglotsen hatten im vergangenen Jahr ihren eigenen Abschluss durchgesetzt. "Es kann nicht sein, dass die Deutsche Flugsicherung, die ein zu 100 Prozent im Bundesbesitz befindliches Unternehmen ist und ein vom Staat garantiertes Monopol ausübt, von der GdF in einen privatrechtlichen Tarifstreit hineingezogen wird. Dies ist eine zunehmende Unverhältnismäßigkeit des Ausstands", teilte Fraport mit. Die Gewerkschaft gehe vollkommen unverantwortlich vor, um ihre überzogenen Lohnforderungen durchzusetzen, hieß es bei der Lufthansa.
Falls die Fluglotsen dem Aufruf ihrer Gewerkschaft folgen, dürfte am zweitgrößten Luftdrehkreuz Europas am Mittwochmorgen nichts mehr gehen. "In dieser Zeit gäbe es keine Starts und keine Landungen", sagte eine Sprecherin der Flugsicherung der Nachrichtenagentur Reutrers. Die Towerlotsen sind für die Freigabe von Starts und Landungen zuständig. Es sei nicht möglich, Flugaufseher von anderen Standorten ersatzweise einzusetzen, da es für jeden Flughafen eine eigene Lizenz gebe.
Angesichts der neuerlichen Streikdrohung sei das Eingreifen des Bundes gefordert, verlangte Fraport-Personalvorstand Herbert Mai. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer warnte am Morgen in Berlin vor einer Streikbeteiligung der Fluglotsen. Dies hätte "verheerende Folgen" für den Luftverkehr nicht nur in Deutschland, sondern auch darüber hinaus, sagte der CSU-Politiker. Er appelliere an die Vernunft und die Verantwortung aller Beteiligten im Tarifkonflikt.
10:29:01 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
Fraport 45,905 EUR   -0,79%  -0.365
Lufthansa 10,295 EUR   -1,95%  -0.205
  • FTD.de, 28.02.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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