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Merken   Drucken   02.03.2012, 11:20 Schriftgröße: AAA

Einstieg von GM: Peugeot-Familie bleibt Herr im Haus

Die amerikanische Opel-Mutter kommt. Doch die namensgebende Eignerfamilie will ihren Einfluss nicht schmälern, betont Thierry Peugeot.
© Bild: 2011 dadp
Die amerikanische Opel-Mutter kommt. Doch die namensgebende Eignerfamilie will ihren Einfluss nicht schmälern, betont Thierry Peugeot.
Die Familie Peugeot will auch nach dem Einstieg von General Motors  größter Aktionär beim französischen Autobauer PSA Peugeot Citroën  bleiben. Der Vorsitzende des PSA-Verwaltungsrates, Thierry Peugeot, sagte der Zeitung "Les Echos", die Familie werde künftig etwa 40 Prozent der Stimmrechte und 25 Prozent des Kapitals bei PSA halten.
Galerie 75 Jahre Peugeot in Deutschland
GM und PSA hatten am Mittwoch mitgeteilt, der US-Autobauer werde mit sieben Prozent bei den Franzosen einsteigen. Das Vorhaben ist Teil einer geplanten Allianz GM/PSA. In dem Zusammenhang plant PSA eine Kapitalerhöhung im Volumen von rund 1 Mrd. Euro. Nach Angaben von Thierry Peugeot darf GM seinen Anteil von sieben Prozent an PSA in den kommenden zehn Jahren nicht ausbauen.
Gemeinsam wollen die beiden Konzerne im hart umkämpften europäischen Markt Kosten senken. Dazu wollen sie ihren Einkauf bündeln und gemeinsame Fahrzeugarchitekturen, Komponenten und Module nutzen. Nach fünf Jahren dürften sich Synergien in Höhe von jährlich rund 2 Mrd. US-Dollar  ergeben, die GM und PSA zu gleichen Teilen zugutekommen soll.
Zwei Säulen
Die Allianz basiere auf zwei Säulen: Zum einen der gemeinsamen Nutzung von Komponenten und Modulen sowie dem Aufbau eines weltweiten Einkaufs-Joint-Ventures, zum anderen der gemeinsamen Auslotung weiterer Kooperationsmöglichkeiten. In einer Erklärung hieß es: "Die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugplattformen bringt nicht nur weltweite Anwendungsmöglichkeiten mit sich, sondern erlaubt es beiden Partnern auch, insbesondere in Europa Fahrzeugprogramme in den nötigen Stückzahlen kosteneffizient umzusetzen."
Mit dem Bündnis droht die Schließung von deutschen Opel-Werken. PSA-Chef Philippe Varin sagte, die Allianz mit dem US-Hersteller könne "langfristig zu Optimierungen" führen, da die Werke von Opel, Peugeot und Citroën unterschiedlich produktiv seien. Er schloss nicht aus, dass längerfristig Opel-Autos in PSA-Fabriken gebaut werden oder umgekehrt.
Varin und GM-Chef Dan Akerson sagten aber, jeder Konzern müsse sein Europa-Geschäft erst selbst sanieren. "Diese Allianz ersetzt nicht unsere anhaltenden Bemühungen, unser Europageschäft profitabel zu machen", sagte Akerson in einer Telefonkonferenz. GM-Strategiechef Stephen Girsky ergänzte, die Allianz sei ein "weiteres Werkzeug im Werkzeugkasten". Erstes Ziel sei es, ab 2016 gemeinsam Klein- und Mittelklassewagen auf den Markt zu bringen.
General Motors machte zuletzt zwar einen Rekordgewinn. Aber Sorgen bereitet den Amerikanern die europäischen Töchter Opel und die britische Vauxhall, die nicht aus der Verlustzone kommen. Das Europageschäft von GM schrieb 2011 knapp 750 Mio. Dollar Verlust. Daher gab es zuletzt Spekulationen über tiefe Einschnitte, etwa eine Schließung des Werks in Bochum. Opel hat etwa 40.000 Mitarbeiter und hierzulande auch Werke in Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern.
14:37:47 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
Peugeot Citroen 14,53 EUR   +0,45%  0.065
General Motors 26,45 USD   -0,08%  -0.02
Renault 40,315 EUR   -0,49%  -0.2
  • FTD.de, 02.03.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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