Der von der Familie des verstorbenen Medienmoguls angestrebte Vergleich ist gescheitert. Damit geht der Prozess gegen die Bank weiter. Das Institut hält die Risiken offenbar für beherrschbar.
Die Deutsche Bank hat die Zahlung eines Millionenbetrags an die Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch endgültig abgesagt. Der Vorschlag für einen Vergleich zur Beendigung des jahrelangen Rechtsstreits mit der Familie werde nicht angenommen, teilte das Institut am Donnerstag in Frankfurt mit. Dies habe der Vorstand einvernehmlich entschieden.
Vor zwei Wochen war durch Indiskretionen bekannt geworden, dass ein Vergleich über 800 Mio. Euro bevorstehe. Die Nachricht passte zur Ankündigung des scheidenden Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann, er wolle seinen Nachfolgern Anshu Jain und Jürgen Fitschen ein bestelltes Haus hinterlassen.
Der ehemalige Chef der Deutschen Bank Rolf Breuer
Kirch hatte der Bank und ihrem Ex-Chef Rolf Breuer die Schuld an der Pleite seines Medienimperiums im Februar 2002 gegeben. Breuer hatte damals in einem Fernsehinterview Kirchs Kreditwürdigkeit bezweifelt.
Nach der Absage des Vergleichs geht der Prozess vor dem Oberlandesgericht (OLG) München weiter, mit dem die Kirch-Familie Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe durchsetzen will. Spätestens vor dem Bundesgerichtshof rechnet sich die Deutsche Bank aber gute Siegchancen aus. Das Institut hält Guido Kotschy, den Vorsitzenden Richter des OLG, für befangen und hat seine Absetzung beantragt. Die Entscheidung darüber steht noch aus.
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