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21.07.2009, 13:43
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Städte-Ranking:
Hamburg hat die beste Zukunft
Im Ranking zu den ökonomischen Perspektiven deutscher Städte bis 2015 steigen Uni-Hochburgen wie Münster und Freiburg auf. Die Hansestadt entpuppt sich als größter Globalisierungsgewinner und verdrängt München von der Spitze.
von Claudio de Luca
Hamburg ist die Stadt mit den besten ökonomischen Aussichten in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Exklusivstudie des Wirtschaftsforschungsinstituts Feri in Bad Homburg. Im Auftrag des Magazins Capital haben die Experten untersucht, wie sich in den 60 wichtigsten Kommunen zwischen 2006 und 2015 Wirtschaftsleistung, Arbeitsplätze, Bevölkerung und Kaufkraft entwickeln. Hamburg steigt gegenüber der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2007 von Platz vier auf und verdrängt München von der Spitzenposition. Die Bayern liegen jetzt auf Rang zwei, gefolgt von Münster und Wiesbaden.
Hamburg profitiert vor allem davon, dass es so wettbewerbsfähig für die Globalisierung und den internationalen Handel aufgestellt ist wie kein anderer Standort der Republik. Die Wirtschaftsleistung wächst dort bis zum Jahr 2015 um knapp 14 Prozent. Die Zahl der Arbeitsplätze steigt auf 1,1 Mio., gegenüber 2006 ein Plus von mehr als fünf Prozent.
Abgesahnt: Hamburg ist wettbewerbsfähig für die Globalisierung und den internationalen Handel aufgestellt
Zwar trifft die Rezession Hamburg in diesem Jahr gerade wegen seiner Funktion als internationales Drehkreuz heftig, etwa bei den Umsätzen im Hafen. Aber dieser Einbruch ist vorübergehend, prophezeit Feri. Das Institut erwartet wie viele andere Experten, dass der Absturz der Weltwirtschaft in absehbarer Zeit ein Ende nimmt und die Konjunktur von den USA bis nach China allmählich wieder anspringt. Die jüngste Entwicklung bei den Frühindikatoren nährt diese Hoffnung.
Auffälligster Trend im neuen Ranking ist, dass sich eine Reihe mittelgroßer Hochschulstädte teils deutlich nach vorn schiebt – und in die Phalanx der traditionell wirtschaftsstarken Metropolen einbricht. So springt Münster im Vergleich zu 2007 von Platz 14 auf Platz drei, Freiburg steigt von Rang zwölf auf fünf, Bonn von zehn auf sechs. Auch Heidelberg, Mainz und Karlsruhe sind exzellent platziert. Dagegen rutscht Köln um zehn Plätze ab und landet jetzt auf Rang 15, auch Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt fallen zurück. Berlin ist praktisch unverändert auf Platz 29 positioniert.
"Gerade in der Krise offenbart sich, wie wichtig Wissen als Wirtschaftsfaktor ist", resümiert Feri-Ökonom Manfred Binsfeld, der die Studie betreut hat. Der Standortwettbewerb entscheidet sich immer stärker im Kampf um kluge Köpfe.
Teil 2: Was die Aufsteiger eint
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capital.de, 21.07.2009
© 2009 Financial Times Deutschland,
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