ab|bau|chen, dt; überflüssigen Aufwand reduzieren; (im weitesten Sinne) rationalisieren. Wird gerne zur Beurteilung von Projektplanungen oder Angeboten verwendet. "Dieses Projekt müssen Sie noch kräftig abbauchen!" bedeutet: "Ist ja schön und gut, was Sie da planen, aber es ist viel zu teuer." Merke: Projekte sind eigentlich immer zu teuer.
ab|ho|len, dt., in Kenntnis setzen. Bsp.: "Können Sie mich kurz abholen, wie der Stand zur Jahresplanung ist?" Oder wenn man wie immer das halbe Meeting verschlafen hat: "Könnt ihr mich kurz abholen, wo ihr gerade seid?" Aufpassen: Wer sich zu oft abholen lässt, kann bald nicht mehr aufholen.
Ap|proach, der, engl., Ansatz; (in der Werbung: wirkungsvolle Werbezeile). Hier gilt: Man kann A. sagen, ohne A. zu haben. Bsp.: "Bei dem Issue brauchen wir einen ganz neuen Approach." Jetzt, wo wir es lesen, finden wir das auch. Und zwar kurzfristig!
ab|so|lut, dt;
1. unbedingt; beliebter Ausdruck, der Führungsstärke und Entschlossenheit suggerieren soll;
2. bejahende Floskel, die immer passt, wenn man nicht zugehört hat oder keine Antwort hat; z.B. Kollege A: "Wir sollten investieren." Antwort: "Absolut". Kollege B: "Wir sollten nicht investieren." Antwort: "Absolut". Kollege C: "Was meinen Sie?" Antwort: "Absolut". Wichtig: Nur im Büro und nicht zu Hause im Gespräch mit dem Ehepartner einsetzen.
Ab|stim|mungs|pro|zess, der, dt.; Verfahren, um mit mehreren Partnern zu einem Ergebnis zu kommen; Bsp.: "Wir befinden uns gerade mitten im A." bedeutet: "Das kann noch ewig dauern, bis wir zu einem Ergebnis kommen, weil bei dieser Entscheidung Hinz und Kunz ihre Meinung dazu abgeben dürfen."
Ac|count|ing Noise, der; engl., "Buchhalterlärm"; wenn die Vorgaben der Finanzabteilung das operative Geschäft behindern. Mal wieder. Wie immer.
Achie|ver, der, engl.; erfolgreicher Leistungstyp, dem alles zu gelingen scheint; Achtung: Im Gegensatz zum
High Potential hat man als A. bereits etw. erreicht. Was genau, ist allerdings egal; will sowieso keiner mehr wissen, sobald man als A. bekannt ist.
Ac|tion-Items, die, engl., Aufgaben, die dringend erledigt werden müssen
ac|tion tit|le, der, engl.; Überschrift auf der Seite einer Präsentation. Als Faustformel gilt: Je mehr A. und je größer die Schrift, desto unwichtiger das Thema.
Add-on, das, engl.; Zusatz, Erweiterung; ursprüngl. aus der IT, z.B. Erweiterungen für Computerprogramme; im Geschäftsleben: Zusatzleistung für Kunden. Bsp.: "Wenn Sie unsere Leistung für ein halbes Jahr kaufen, bekommen Sie als Add-on einen Monat gratis dazu." A.s sind im Gegensatz zu einem
Goodie immer mit mehr Arbeit verbunden. Merke: Selbst wenn es sich eigentlich um ein Goodie handelt, sprechen Sie gegenüber dem Kunden stets von A.s!
ad|min, dt.; Kurzform für Verwaltungsangelegenheiten; Bsp.: "Am Freitag werde ich nicht bei der Projektarbeit dabei sein, da mache ich admin." Bedeutet: "Ich brauche mal eine Auszeit, lasst mich am Freitag darum bloß in Ruhe."
a|dop|ten, dt.; übernehmen, anpassen; "Das sollten wir adopten" bedeutet: "Mist! Dass wir nicht selbst darauf gekommen sind! Lasst uns die Idee wenigstens schnell klauen."
ad|res|sie|ren, dt., etwas angehen; Bsp.: "Das Issue ist noch nicht adressiert"; bedeutet: "Ich habe auch keine Lust, mich darum zu kümmern, wollte aber zeigen, dass ich es auf dem Radar habe"
AFAIK, engl. Abk. für "as far as I know"; "soweit ich weiß". Eine der zahlreichen Abkürzungen, die sich in den E-Mail-Verkehr eingeschlichen haben. Soweit wir wissen, schreiben das Leute, die sich cool fühlen. Aber eigentlich sind es Leute, die sich nicht festlegen wollen und gerne absichern. Das gilt auch für AFAIC (soweit es mich betrifft), AFAIR (as far as I remember) und ASAP.
aga|bu, dt., Abk. für "alles ganz anders bei uns". Standardargument von Managern, aber auch Betriebsräten, um neue Ideen und Reformen zu verhindern und so ihre Pfründe zu erhalten.
Agen|da, die, dt.; die Aufgaben, die Tagesordnung; Bsp.: "Können Sie das bitte erledigen?" Antwort: "Ich muss erst schauen, was bei mir heute noch auf der Agenda steht." Bedeutet: 1."Ich habe keine Zeit." 2. "Ich habe keinen Überblick über meine To-dos." 3."Ich habe keine Lust." Zweites Bsp.: "Was ist mit dem Projekt in Asien?" "Das steht bei uns nicht mehr auf der Agenda." Bedeutet: 1. "Das hat alles nicht geklappt." 2. "Wir wissen da nicht mehr weiter."
agreed, engl.; einverstanden; taucht immer häufiger in E-Mails oder Meetings auf. Gilt als völlig gaga.
A|gree|ment, das, engl.; Abkommen; meist eine auf gegenseitigem Vertrauen basierende mündliche Vereinbarung; Bsp.: "Wir hatten doch ein Agreement!" bedeutet: "Wir hatten das doch anders ausgemacht, und jetzt fallen Sie mir in den Rücken!"
Air|time, die, engl.; Zeit, die man mit Menschen von ganz oben verbringt, z. B. mit
C-Levels oder Auftraggebern; nicht verwechseln mit
Facetime
aka|de|misch, dt., 1. an einer Hochschule erworben/üblich; 2. wissenschaftlich; 3. in Unternehmen: weltfremd, kompliziert. Beispiel: Der Chef sagt nach Ihrem Vorschlag: "Das erscheint mir etwas akademisch." Sie denken: "Der ist zu dumm, um meine wohldurchdachte Idee zu verstehen." Er meint aber: "Vergessen Sie es. Das hat keine Chance, umgesetzt zu werden." Er hätte auch sagen können: "Was für ein Geschwätz." Achtung: Bezeichnet Ihr Chef Ihre Vorschläge öfter als a., sollten Sie sich einen neuen Job suchen. Zum Beispiel an der Uni oder so.
Ak|ti|en, die; dt.; Bsp.: "Ich habe da keine Aktien drin." Bedeutet: 1. "Ich habe mit dem Projekt nichts zu tun." Insbesondere dann wichtig, wenn etwas schiefläuft; 2. "Mir ist das Projekt total egal." Vgl. leidenschaftslos
Ak|ti|o|nis|mus, der, dt.; schnelles Handeln ohne Konzept; Steigerung: blinder A.: total überfordert sein und trotzdem irgendetwas machen, um bloß etwas zu machen; Bsp.: "Wir dürfen jetzt nicht in blinden Aktionismus verfallen" bedeutet: 1. "Ich weiß auch nicht, was wir jetzt machen sollen, aber lasst uns bloß keinen Scheiß machen." 2. "Warum etwas verändern? Läuft doch alles ganz gemütlich so."
akut, dt. von lat.; akutes; dringend, unvermittelt auftretend; z.B. eine Krankheit; im Unternehmen: altbekannt, wiederkehrend, erneut
alig|nen, engl./dt., abstimmen, an-/abgleichen; eine große Kunst, die jeder beherrschen sollte. Dafür werden meist
Meetings angesetzt. Eine besondere Ausprägung dieser Kunst besteht darin, Ergebnisse und Ziele abzugleichen, die man immer noch nicht erreicht hat.
All Hands Event, das, engl.; offizielle Mitarbeiterversammlung, die locker sein oder eine Krise verdrängen soll. Wird mit Präsentationen und Powerpoint-Folien bis zum Abwinken garniert. Kann zum
Dead by Powerpoint führen.
all-time high, das, engl..; Rekordergebnis; Begriff, dessen Antonym ( "all-time low") erstaunlich selten benutzt wird.
Am En|de des Ta|ges, dt.; letztlich, letzten Endes; Floskel für Meetings; oft, um Diskussionen abzuwürgen. Am besten mit einem Seufzer vorbringen. Wer ganz cool ist, sagt: "At the end of the day ..."
an|den|ken, dt.; 1. sich mit etw. beschäftigen, ohne ein Ergebnis zu haben: "Das habe ich schon angedacht"; Floskel, die gern vor dem Chef benutzt wird. 2. "Vielleicht sollte man mal Folgendes andenken." Wichtigtuer-Floskel in
Meetings
an|flan|schen, dt.; verbinden, anhängen, ergänzen; auch verwendet als "dranflanschen", v. a. in Verbindung mit Präsentationen. "An die Präse müssen wir nur noch eben den anderen Teil dranflanschen, und dann passt die Brause." Klingt wie eine schnell gemachte Sache und ist in der Regel höllisch viel Arbeit.
An|nounce|ment, das, engl.; Ansage, Ankündigung, Bekanntgabe; Bsp.: "Da kann jederzeit ein Announcement kommen." Bedeutet: Etwas sehr Wichtiges wird bekannt gegeben. Merke: Chefs geben etwas bekannt, Chefs von Chefs machen A.s.
an|pin|gen, dt.; jem. möglichst schnell per Telefon oder E-Mail kontaktieren; vgl.
Ping
an|re|gen, dt.; vorschlagen, empfehlen, anspornen; Achtung: Sagt der Chef: "Ich möchte anregen, dass wir das so machen", ist dies kein Vorschlag, sondern bedeutet: "Das wird jetzt so gemacht, basta! Und fangen Sie gefälligst sofort damit an."
an|schlau|en, dt.; sich oder jmd. auf den neuen Stand bringen; Bsp.: "Können Sie mich bitte schnell anschlauen?" Bedeutet: "In drei Sätzen, worum geht es?" Merke: A. ist stets nur oberflächlich, aber ausreichend, um so zu tun, als wisse man Bescheid. Wer mehr Infos will, sagt: "Können Sie mich bitte haufschlauen." Wer noch mehr wissen will, braucht ein Briefing. Wer dann immer noch nicht Bescheid weiß, gehört gefeuert - oder soll sich gefälligst selbst vorbereiten.
An|schlag, der, dt.; 1. Obergrenze des zu bewältigenden Arbeitsvolumens; Bsp.: "Wir sind echt am Anschlag." Bedeutet: "Wir sind ausgelastet. Mehr Arbeit können wir nicht meistern." Richtige Antwort des Chefs: "Ich brauche das auch nicht mehr am heutigen Freitagnachmittag. Es reicht, wenn ich die Auswertung der acht Studien als zwanzigseitiges Papier am Montagmorgen auf dem Tisch habe." 2. Harter A.: Folgetermin (kann auch privat sein), Ausrede, um aus einem Meeting zu kommen; Bsp.: "Ach so, Sie haben das Meeting für 15 Uhr angesetzt. Ich habe aber um 16 Uhr einen harten A." Bedeutet: "Ich bin spätestens um 16 Uhr weg."
any|way, engl., sowieso, wie auch immer. Begriff für elegante Überleitungen. Bsp.: "Wir haben bei dem Projekt noch keine Ergebnisse ... anyway ... wie läuft denn das Asienprojekt an?" Wichtig: Das, was vor einem "anyway" gesagt wird, mitschreiben; das danach nicht unbedingt.
Ar|beits|e|be|ne, die, dt.; ein Ort in jedem Unternehmen, der sich physisch nicht genau lokalisieren lässt, aber immer da ist. Bsp.: "Die Details für dieses Projekt könnt ihr dann ja auch auf Arbeitsebene regeln." Bedeutet: "Die Drecksarbeit macht ihr dann bitte unter euch aus. Ich will damit nichts zu tun haben. Ich verstehe ja auch nichts davon." Auf der A. ist man Fachmann und Fußvolk zugleich.
asap, engl., Abk. für as soon as possible, dt.: so bald wie möglich;
1. "Erledigen Sie das asap": Ansage des Chefs; bedeutet: "Tun Sie das sofort";
2. "Ich melde mich asap": Trick, um jmd. hinzuhalten, wenn man noch kein Ergebnis hat
asapst, Steigerung von asap, der Abk. für "as soon as possible", dt.: so bald wie möglich; Im Vergleich zu asap ist die Sache noch dringlicher. Wenn jemand sagt: "Erledigen Sie das asapst", sollte man wirklich sofort loslegen. Es könnte sonst die letzte Tätigkeit sein.
as|pire, engl., anstreben; wird bei der Definition von Unternehmenszielen (targets) verwendet. Dabei lässt man sich gerne von Science-Fiction oder Grimms Märchen inspirieren.
auf Sicht flie|gen, dt., etwas ohne konzeptuellen Überbau umsetzen. Bsp.: "Wir fliegen bei dem Projekt voll auf Sicht." Bedeutet: "Wir haben keine Strategie. Aber irgendwie wird es schon gehen."
auf|bee|fen, dt./engl., verbessern, anreichern, mit Substanz versehen; s. a. haufhübschen und haufbohren. Bsp.: "Wir müssen unseren Vorschlag noch aufbeefen." Bedeutet: "Unsere Idee ist so windig, dass es mir selbst peinlich ist."
auf|boh|ren, dt.; Aufforderung nach Meetings oder Zuruf durch den Chef: "Wir müssen das tiefer a.!" In der Regel ist den Beteiligten klar, dass sie irgendetwas anders machen müssen. Ihnen ist bloß ein Rätsel, was das genau sein kann.
auf|ge|stellt sein, dt.; Verb, das die Position im Markt und Lage eines Unternehmens beschreibt. Beliebte Wendungen: "Wir sind gut aufgestellt" oder "Wir müssen uns breiter aufstellen".
auf|glei|sen, etw., dt.; etw. auf die Gleise setzen; bedeutet: etw. anfangen, vorbereiten, veranlassen; in der Geschäftswelt werden Projekte, Maßnahmen,
Strategien aufgegleist, also alles, was man schon längst hätte tun können, bisher aber nicht gemacht hat; nicht verwechseln mit: jem. in die
Spur bringen
auf|hüb|schen, dt.; etw. verbessern; "Bitte aufhübschen!" ist eine klassische Anweisung in E-Mails von Vorgesetzten. Vorteil: Der Begriff lässt vergessen, wie schlecht das Ergebnis bisher war.
auf|schlau|en, dt.; h sich schlaumachen. Bsp.: "Da muss ich mich mal aufschlauen." Klingt deutlich besser als "Ich habe keine Ahnung", weil man so tut, als wüsste man wenigstens, wo man sich schlaumachen könnte. Merke: immer dann einsetzen, wenn das Drumherumgelaber um die eigene Ahnungslosigkeit nicht mehr hilft.
auf|set|zen, dt.; etw. vorbereiten, anfangen; Bsp.: "Du kannst da ja schon mal etwas aufsetzen." I.d.R. überflüssige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und Ausdruck von Aktionismus. Bedeutet: Mach schon mal irgendwas, Hauptsache, es sieht nach Arbeit aus; vgl. aufgleisen.
Au|gen|hö|he, die, dt.; Position der Augen, Statusgefühl; auf gleicher Augenhöhe verhandeln: gleichberechtigt mit jmd. anderem verhandeln; Bsp.: "Ich möchte, dass wir uns auf gleicher Augenhöhe unterhalten." Bedeutet: "Nehmen Sie mich endlich ernst."
auf|skil|len, dt.; jem. informieren, schlaumachen, in die Fortbildung schicken; Merke 1: Meist despektierlich gemeint: Wer aufgeskillt werden muss, hat es einfach nicht drauf. Merke 2: Es gibt keine Garantie, dass derjenige es nach dem A. drauf hat. Es gilt der alte Spruch: DBDDHKP (Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen), vgl. h Brain.
Aus|bau|be|reich, der, dt. hat nichts mit einem Dachboden oder so zu tun; Sparte oder Geschäft, auf das ein Unternehmen verstärkt setzen will. Bsp.: "Die Servicesparte in Indien ist ein wichtiger Ausbaubereich." Bedeutet: "Leute, wir machen unsere Kohle künftig in Indien. Haben Sie ruhig schon mal Angst um Ihre Jobs."
aus|ca|shen, dt./engl., sich auszahlen lassen; von engl. cash-out: Abgang; Bsp.: "Ich lass mich auscashen!", bedeutet: "Ich habe mir Jahre lang den Hintern aufgerissen, nun werde ich abserviert. Das wird teuer!"; Begriff gilt auch für Investoren, die sich von Projekten verdrücken.
ausphasen, dt./engl.; Bsp.: "Da wir in diesem Bereich Kosten einsparen müssen, wird der Lieferant ausgephast." Bedeutet: "Wir müssen dem Lieferanten kündigen. Aber das machen wir ganz langsam, damit er es nicht sofort merkt."
Aus|sicht, die, dt.; Perspektive, Bsp. 1: "Wir können Ihnen gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten in Aussicht stellen." Bedeutet: "Perspektivisch können Sie durchaus mit weiteren Karriereschritten rechnen, aber wir versprechen doch jetzt nichts. Machen Sie erst mal einen guten Job." Bsp.: 2: "Wir können Ihnen leider keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten in Aussicht stellen." Bedeutet: "Sie können nichts. Suchen Sie sich einen neuen Job."