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Merken   Drucken   02.03.2012, 12:56 Schriftgröße: AAA

enable2start-Sieger Qmilch: Wie Anke Domaske aus Milch Mode macht

Die Mikrobiologin und Modedesignerin hat eine Naturfaser aus Milch erfunden. Anke Domaske sieht dafür großes Potenzial in der Medizin und bei Allergikern. Nach ersten Tests will sie eine industrielle Pilotproduktion aufbauen. von Christine Lübbers
enable2start-Siegerin Anke Domaske von Qmilch mit einer Rolle ...   enable2start-Siegerin Anke Domaske von Qmilch mit einer Rolle Milchfasergarn
Schon im Alter von zehn Jahren war Robert Koch ihr Vorbild. "Ich fand Bakterien so wahnsinnig spannend", erklärt Anke Domaske ihre frühe Begeisterung für den Pionier der Bakterienforschung. Die 28-Jährige kann heute darüber lachen, dass sie damals für ihr Idol nur Unverständnis erntete. Doch auch wenn sie jetzt von ihrem Produkt erzählt, können die Wenigsten nachvollziehen, was sie erfunden hat. Aus Milch Fasern machen? Geht doch gar nicht. Oder doch?
enable2start-Sieger Qmilch Milch zum Anziehen
Domaskes Idee gleicht einem Eierkuchenrezept: Man nehme etwas saure Milch, schöpfe die unten gebildete Molke ab und erhalte dadurch eine Art Quark, der vor allem aus dem Protein Kasein besteht. Der Quark wird dann getrocknet, es entsteht ein Eiweißpulver. Dieses wird zusammen mit Wasser in einer Fleischwolf ähnlichen Maschine, dem sogenannten Extruder, zerknetet und erwärmt, zum Schluss durch eine Lochplatte gedrückt, und fertig ist die Milchfaser. Klingt simpel und lädt zum Nachmachen ein. Doch die Schweinerei in der Küche sollte man sich lieber ersparen.
"Ich werde noch immer belächelt"
Ganz neu ist die Idee nicht. Milchfasern gibt es bereits seit 1930, vor allem in China sind sie bis heute beliebt. Doch diese Variante, die zwar auch zu 25 Prozent auf Kasein beruht, kam bislang nicht ohne Acrylnitril aus, einer giftigen, chemischen Substanz. Domaskes Faser hingegen ist frei von Chemikalien und wird dazu noch ressourcenschonend hergestellt.
"Ich werde noch immer dafür belächelt: Viele denken, es funktioniert nicht", sagt Domaske, die in Hannover lebt und in Sachsen-Anhalt aufgewachsen ist. Denn ganz so einfach ist das Verfahren doch nicht, das sie als Patent mit dem Namen Qmilch angemeldet hat. Es müssen Temperaturen und Zeiten eingehalten werden, dazu das Verhältnis von Wasser und Kasein stimmen. Und dann sind da noch andere Naturstoffe, die sie beimischt. Zur Vorstellung: Bezogen auf zwei Liter Wasser und einer geheim gehaltenen Menge an Kasein-Pulver entsteht nach einer Prozessdauer von einer Stunde ein Kilogramm Fasern.

Teil 2: Spagat zwischen Mikrobiologie und Mode

  • FTD.de, 02.03.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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