Kriseninstitut: HRE will 2015 privatisiert werden
Die verstaatlichte Hypo Real Estate hat das Jahr 2011 mit Gewinn abgeschlossen. Konzernchefin Manuela Better hält ihren Konzern für besser aufgestellt als Krisenkonkurrenz wie die Eurohypo.Die von der EU-Kommission bis Ende 2015 angeordnete Reprivatisierung der Hypo Real Estate ist aus Sicht des Bankvorstands nach wie vor möglich. "Wir sehen die Chancen für die Reprivatisierung immer noch positiv", sagte Konzernchefin Manuela Better am Donnerstag in München. Die Bank verfüge über ein bereinigtes Portfolio, das weitgehend fristgerecht refinanziert sei und habe mehr Zeit als vergleichbare Wettbewerber, um die Profitabilität der Bank zu steigern. Mit Blick auf mögliche Investoren seien das klare Vorteil gegenüber Instituten, die ebenfalls Verkaufsauflagen erfüllen müssen.
Ohne sie namentlich zu erwähnen, spielte Better damit auf die Eurohypo der Commerzbank und die WestImmo der WestLB an. Erstere soll bis Ende 2013 verkauft werden, was der Commerzbank-Vorstand selbst für unrealistisch hält. Der Verkauf der WestImmo schon im vergangenen Jahr hatte sich als gänzlich unmöglich erwiesen.
Bis 2015 werde es gelingen, die Kostenquote, also das Verhältnis von Aufwand und Ertrag signifikant zu verbessern, sagte Better. Nach einer Delle im laufenden Jahr werde der Gewinn ab 2013 wieder deutlich ansteigen. "Wir haben bewiesen, dass wir den Firmenwert steigern können und denken, dass die Bank reprivatisierungsfähig ist", sagte sie.
188 Mio. Euro Gewinn
Die HRE berichtet im Wesentlichen nur noch über das Geschäft ihrer operativen Kernbank pbb Deutsche Pfandbriefbank. Deren Ergebnis vor Steuern stieg 2011 auf 188 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 135 Mio. Euro zu Buche gestanden hatte. Entsprechend betrug die Eigenkapitalrendite vor Steuern 6,1 Prozent. Die mittelfristig angestrebte Größenordnung von acht Prozent hält der Vorstand für erreichbar.
Aber auch der HRE-Konzern und die zum Konzern gehörende Depfa Bank schlossen mit positiven Ergebnissen ab. Im HRE-Konzern waren es 257 Mio. Euro vor Steuern nach einem Verlust von 859 Mio. Euro vor einem Jahr, die Depfa erzielte einen Vorsteuergewinn von 124 Mio. nach einem Verlust von 680 Mio. Euro im Jahr zuvor.
2012 wird die pbb nicht an das gute Vorjahresergebnis anknüpfen können, da einerseits mit einem Anstieg der Risikovorsorge zu rechnen ist und Kosten für den Umbau der IT-Landschaft anfallen werden. Insgesamt rechnet der Vorstand mit einem Ergebnis vor Steuern von 100 Mio. bis 140 Mio. Euro.
Teil 2: Großes Thema Liquidität
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FTD.de, 01.03.2012
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