Daimler kann sich auch neuartige Kooperationen mit Versicherern vorstellen. "Wir müssen die Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung früh zusammen mit unseren Partner spiegeln und wegkommen von einem Rückspiegel-Underwriting", sagte Schindewolf.
Bisher berechnen Kfz-Versicherer Prämien anhand von Schadenserfahrungen aus der Vergangenheit. Wenn ein Autohersteller eine neue Technologie entwickelt habe, mit der sich nachweislich Auffahrunfälle und damit Schäden für die Versicherer vermeiden ließen, spreche nichts dagegen, dem Kunden einen Rabatt auf die Police zu geben, wenn er dem Einbau der neuen Technik in den Wagen zustimmt. "Man kann in der Preisgestaltung gemeinsam unterwegs sein", sagte er. Umgekehrt sei auch ein Rabatt auf die Sonderausstattung denkbar, wenn sich der Kunde für die Versicherung entscheidet. "Wir können uns gegenseitig Anreize setzen", sagte Schindewolf.
Hartmut Röhl, Vorsitzender des Gesamtverbands Autoteile-Handel, sieht die verstärkte Betätigung der Autohersteller im Versicherungsbereich dagegen kritisch. "Das ist, als würden Versicherungsvertreter gezwungen sein, einen Gastronomiebetrieb zu eröffnen, weil sie kein Geld mehr im Kerngeschäft verdienen", sagte er.