Die Notenbanken der Wachstumsmärkte drehen kräftig am Geldhahn. Das stützt die Wirtschaft und macht Anleger mutiger. von Christian Ingerl
Einen flotten Start haben die Aktienmärkte der Schwellenländer zu Jahresbeginn hingelegt, insbesondere das Quartett der sogenannten Bric-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China kam gut aus den Startlöchern. Mit einem Plus von mittlerweile mehr als 20 Prozent zog der MSCI-Bric-Index an den Kursbarometern der westlichen Industrienationen locker vorbei.
Fondsgesellschaft des Jahres 2012 - Leserumfrage mit Gewinnspiel
Die gute Entwicklung hat einen Grund: Die Notenbanken der Schwellenländer drehen derzeit kräftig am Geldhahn. Nachdem Indonesien und Brasilien kürzlich ihre Leitzinsen senkten, sorgte am Wochenende Chinas Notenbank mit einer Herabsetzung der Mindestreserve für höhere Liquidität. Insbesondere der nachlassende Inflationsdruck gibt den Währungshütern die Möglichkeit, die Gelddruckmaschinen anzuwerfen. Im in Investmentkreisen hochgehandelten Pazifikstaat Indonesien ging die Teuerungsrate im Januar den fünften Monat in Folge zurück. In etlichen anderen Wachstumsmärkten zeigt sich ein ähnliches Bild. "Schneller als bislang von uns erwartet, könnten in Indien Zinssenkungen eingeleitet werden, nachdem die Inflation deutlich gesunken ist", schreiben die Ökonomen der Dekabank in einer Analyse. Und weiter: "Mit großer Sicherheit ist in Brasilien von einer weiteren Zinssenkung im März auszugehen."
Ausgewählte Produkte auf Schwellenländerindizes
Mit einer Lockerung der Geldpolitik wollen die Länder die Wirtschaft am Laufen halten - hatte sich das Wachstum in den vergangenen Quartalen doch zum Teil spürbar verlangsamt. Im Vergleich zu den Industriestaaten weisen die Wachstumsmärkte aber immer noch Traumraten auf. Der geistige Vater der Bric-Idee, Jim O'Neill von Goldman Sachs, geht davon aus, dass auf die erweiterte Bric-Gruppe "Growth 8" (China, Russland, Indien, Brasilien, Türkei, Mexiko, Südkorea und Indonesien) 2020 etwa ein Drittel der gesamten Weltwirtschaft entfallen wird.
Die Aufholjagd der Schwellenländer sollte sich auch in diesem Jahr fortsetzen. Die US-Bank JP Morgan Chase rechnet im laufenden Jahr mit einem Anstieg des Wirtschaftswachstums in den Schwellenländern von 4,6 Prozent. Die USA würden dagegen nur auf ein Plus von 1,8 Prozent kommen, Europa müsste sich sogar auf eine Rezession einstellen.
Aus Sicherheitsgründen möchten wir Ihre E-Mail-Adresse bestätigen.
Klicken Sie bitte dazu den Aktivierungs-Link, den wir Ihnen
gerade per E-Mail an zugesendet haben.
Das Kartenspiel Solitär sorgt oft für die kleine Entspannung zwischendurch. Anlass für uns, eine FTD.de-Version an den Start zu schicken - mit vorausblickenden Banker-Buben, reizenden Politiker-Damen und einflussreichen Königs-Ökonomen. mehr
In Saudi-Arabien explodiert - angeblich - eine Pipeline und der Ölpreis springt auf ein Dreijahreshoch. Die extreme Reaktion auf eine Falschmeldung aus dem Iran zeigt, wie nervös der Markt derzeit ist. mehr
Die EZB hat den Markt mit billigem Geld geflutet. Die Banken Italiens haben beim Drei-Jahres-Tender kräftig zugelangt: Mehr als 130 Mrd. Euro fließen allein in das Euro-Sorgenland. FTD.de erklärt die EZB-Strategie. mehr
Der Schuldenschnitt ist kein Kreditereignis. Das hat der Derivatehändlerverband ISDA entschieden. Damit bleiben den Banken Millionenzahlungen erspart - sie müssen aber auch selbst auf Ansprüche verzichten. mehr
Im Iran steht eine Verschiebung der Machtbalance bevor. Das Lager des Präsidenten verliert die Parlamentswahl. Ex-Chefunterhändler Laridschani bringt sich als aussichtsreichster Nachfolger in Stellung. mehr
Wer heutzutage einen Aktienfonds mit Technologiewerten managt, der muss mit der rasanten Entwicklung am Markt Schritt halten. Oder er macht es wie John Scandalios - und löscht einfach mal ein paar E-Mails. mehr
Ob Anleger von Immobilienfonds in Auslösung ihr Geld in voller Höhe zurückbekommen, ist zumeist noch ungewiss. Ein Überblick zur Situation der Produkte. mehr
In beinahe jedem Mietvertrag steht, dass die Renovierung Sache des Mieters ist. Viele dieser Klauseln hat der Bundesgerichtshof jedoch zuletzt gekippt - und damit Millionen von Mietern das Streichen erspart. FTD-Online erklärt die Rechtslage mehr
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions
AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!