Für Anleger kann das ein gutes Geschäft sein. Kaufen sie zum Beispiel für 10.000 Euro Anteile des Fonds Fidelity European Growth, zahlen sie bei der Onvista Bank rund 29 Euro Gebühren. Bei anderen Banken wäre das Geschäft deutlich teurer - selbst bei Direktbanken, die einen reduzierten Ausgabeaufschlag für den Fonds anbieten. So verlangt zum Beispiel die ING-Diba für den Fidelity-Fonds einen Aufschlag von 2,63 Prozent. Das sind in unserem Beispiel immerhin rund 256 Euro.
Hat sich ein Anleger für einen anderen Fonds entschieden, kann die Rechnung allerdings komplett umgekehrt aussehen. Will ein Investor zum Beispiel den Deutschland-Aktienfonds Fondak kaufen, zahlt er bei der Onvista Bank die einheitliche Transaktionsgebühr. Bei der ING-Diba dagegen fällt überhaupt keine Gebühr an. Das Institut hat den Ausgabeaufschlag für das Produkt von Allianz Global Investors komplett gestrichen.
Damit ist die Bank in bester Gesellschaft. Viele Direktbanken bieten einzelne Fonds gänzlich ohne Ausgabeaufschlag an. Sogar manche Filialinstitute sind auf den Zug aufgesprungen. Die spanische Bank Santander etwa offeriert ihren Kunden in Deutschland seit Mitte vergangenen Jahres 20 Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag und bewirbt dieses Angebot mit großen Anzeigen in Tageszeitungen und Magazinen.
Die Beispiele Onvista Bank, ING-Diba und Santander belegen, wie stark die Kosten für Anleger variieren, wenn sie sich einen Fonds ins Depot legen wollen. "Die Höhe des Ausgabeaufschlags hängt stark davon ab, über welchen Vertriebskanal Anleger einen Fonds kaufen", sagt Ed Moisson vom Fondsanalyseanbieter Lipper.