Gagfah versprach außerdem, deutlich mehr Geld in die Instandhaltung der Wohnungen zu stecken. Jährlich sollten statt bisher fünf Euro mindestens 7,56 je Quadratmeter investiert werden. Hinzu kommen nach Angaben der Stadt Erstattungen an diejenigen Mieter, die ihre Wohnungen von Gagfah gekauft haben. Sie sollen unter bestimmten Umständen einen Teil des Kaufpreises zurückerhalten.
Ferner erhält die Stadt erweiterte Rechte bei der Belegung von Wohnungen. Und schließlich soll ein wesentlicher Teil der Sozialcharta zum Schutz der Mieter um fünf Jahre bis 2021 verlängert werden. Nach Angaben der Stadt kann Gagfah Mieten demnach nur begrenzt erhöhen und muss Mietern beim Kauf der Wohnung vergünstigte Konditionen gewähren. Ende September gehörten Gagfah noch knapp 38.000 Wohnungen in Dresden mit einer Durchschnittsgröße von 57 Quadratmetern, wie aus dem jüngsten Quartalsbericht hervorgeht.
"Dieser Vergleich kommt vor allem den Dresdner Mietern zugute", sagte Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz. Ein jahrelanger Rechtsstreit könne nun vermieden werden. Der Dresdner Stadtrat werde voraussichtlich am 15. März über eine Annahme des Vergleichs entscheiden. Gagfah teilte mit, die außergerichtliche Beilegung des Streits sei "im Interesse einer schnellen Erledigung und einer weiteren guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit".
Im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit steht Gagfah auch im Visier der Staatsanwaltschaft und der Finanzaufsicht Bafin: Die Behörden vermuten Insiderhandel mit Gagfah-Aktien, da Firmenchef William Joseph Brennan vier Wochen vor Bekanntwerden der Klage und dem Absturz der Aktie ein Anteilspaket für 4,7 Mio. Euro abgestoßen hatte.
Weitere Informationen werden in der Woche vom 19. bis 29. März erwartet, in der das das Unternehmen voraussichtlich seine Geschäftszahlen vorlegt.