Der Jungfernflug einer Rakete ist immer mit Herzklopfen verbunden. Umso größer ist die Freude, als die kleine europäische Vega-Rakete erfolgreich von Französisch-Guyana ins All startet.
Die erste europäische Vega-Rakete ist erfolgreich zu ihrem Jungfernflug gestartet. Der für rund 790 Mio. Euro entwickelte Lastenträger hob am Montagmorgen problemlos vom Weltraumbahnhof Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana ab. An Bord der 30 Meter hohen Rakete waren neun kleine Satelliten. Die vor allem in Italien gebaute Vega komplettiert die europäische Raketenfamilie, die bislang aus der mehr als 50 Meter hohen Ariane 5 und der mittelgroßen, von Russland zugekauften Sojus besteht.
Die europäische Trägerrakete Vega vor dem Start
Der jüngste Träger kann je nach Art und Höhe der gewünschten Umlaufbahn Lasten mit einer Masse zwischen 300 und 2500 Kilogramm ins All bringen. Damit ist sie besonders für kleine Wissenschafts- und Erdbeobachtungssatelliten geeignet.
Der bisher letzte Start einer völlig neu entwickelten europäischen Rakete war der der ersten Ariane 5. Sie hob am 4. Juni 1996 in Kourou ab - kam aber kurz nach dem Start vom Kurs ab und musste über dem Meer gesprengt werden. Mittlerweile ist das Ariane-5-Programm allerdings eine Erfolgsgeschichte. 60 Raketen starteten bereits von Kourou aus ins All.
Die Aufregung vor der Premiere war groß. Rund neun Jahre lang haben Ingenieure an der Entwicklung der Vega gearbeitet. Um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, haben sich die Raketenbauer bei ihrer Arbeit an bereits vorhandener Technologie orientiert. Bei der Entwicklung des Feststoff-Antriebs standen beispielsweise die riesigen Booster der schwersten und leistungsfähigsten europäischen Rakete Ariane 5 Pate.
Doch das Ziel, eine Billigrakete zu bauen, wurde verfehlt. So liegen die Vega-Startkosten von gut 30 Mio. Euro auf dem gleichen Niveau wie von der östlichen Konkurrenz: der russischen Rockot- oder der ukrainischen Dnepr-Rakete. Abgehoben hat die Vega dort, von wo am Heiligabend 1979 die erste Ariane 1 startete. Die alte Startrampe in Kourou wurde dafür umgebaut. Das Kontrollzentrum ist im selben Gebäude untergebracht, in dem auch die Ariane-Starts gesteuert werden.
Als eine der wenigen großen europäischen Raumfahrtnationen ist die Bundesrepublik bislang nicht an dem Vega-Programm beteiligt. "Der Kompetenzschwerpunkt der deutschen Industrie liegt auf Flüssigkeitsantrieben", sagt Andreas Schütz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Deswegen habe die deutsche Regierung damals keine Notwendigkeit gesehen, mitzumachen. In Zukunft sei eine Beteiligung nicht ausgeschlossen. Die Oberstufe der Vega kommt derzeit aus russisch-ukrainischer Produktion. Eventuell könnte sie später einmal durch ein deutsches Flüssigkeitstriebwerk ersetzt werden
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