Tony Langley
Denn Langley hat seinem kleinen Industriekonglomerat gerade einen neuen Baustein zugefügt: das Werk des Druckmaschinenherstellers Manroland in Offenbach und dem angrenzenden Mühlheim. Vor gut einem Monat erwarb der britische Industrielle es aus der Insolvenz heraus. Nun präsentiert er sich und seine Pläne der Öffentlichkeit. Stattliche Gestalt, nicht weit von zwei Metern entfernt, wildes und etwas mehr als nur mittellanges Haar. Blauer Nadelstreifenanzug, klassisch-robuster englischer Stoff, gelbes Einstecktuch.
In einer Vorführhalle für Druckmaschinen in Mühlheim erläutert Langley seine Pläne. "Es wird keine weitere Umstrukturierung geben", sagt er. "Die Firma hat jetzt die richtige Größe für den Markt." Der Schnitt ist auch brutal gewesen: Der Insolvenzverwalter teilte Manroland in zwei Teile: in Offenbach bleiben von 1800 Stellen noch 860 übrig. Langley spricht von einer radikalen Analyse. "Wir haben jeden Stein umgedreht. Vielleicht war es das erste Mal, dass das jemand gemacht hat. Und dass es vorher nicht passiert ist, ist vielleicht der Grund für die Insolvenz."
Manroland Sheetfed heißt das geschrumpfte Unternehmen jetzt, 2012 soll es schwarze Zahlen schreiben. "Es gibt keinen Grund, die strategische Position zu ändern, Manroland hat eine gute Technologie." Den Grund für die Malaise der Branche sieht Langley nicht in einer Strukturkrise, von der oft zu hören ist. "Gedrucktes wird es noch geben, solange ich lebe und auch solange meine Kinder leben." Die Finanzkrise sei das Problem. "Wir erwarten Wachstum, sobald sich sich die Kreditklemme lockert."