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Merken   Drucken   28.02.2012, 06:00 Schriftgröße: AAA

enable2start-Sieger Orderbird: Wenn das iPad die Kasse ersetzt

Es soll hip und leicht bedienbar sein: Bastian Schmidtke und Jakob Schreyer wollen die Gastronomie mit einem Bestellsystem erobern, das auf Apple-Geräten basiert. Es geht um eine schwer durchschaubare Branche. von Merle Schmalenbach
enable2start-Gewinner Jakob Schreyer (l.) und Bastian Schmidtke von ...   enable2start-Gewinner Jakob Schreyer (l.) und Bastian Schmidtke von Orderbird
Die Geschichte des Startups Orderbird beginnt mit einem Zufall. Bastian Schmidtke liest im April 2009 auf der Nachrichtenseite "Business Insider", dass das US-Militär künftig iPod touchs zur Fernzündung von Bomben nutzen will. Der Kassensystemverkäufer stutzt: Wenn die Armee sich auf solche Multimediageräte für Konsumenten verlässt, könnte man sie doch auch in anderen Bereichen professionell nutzen, denkt er. Die Idee zu Orderbird ist geboren: ein junges Unternehmen, das ein Kassensystem anbietet, das auf iPad, iPhone und iPod touch läuft.
Schmidtke, heute 27 Jahre alt, fängt an, sich in der Branche umzuhören. Und er erzählt seinem alten Schulfreund Jakob Schreyer von der Geschäftsidee. Beide sind in Bamberg aufgewachsen, kennen sich seit der fünften Klasse und wünschen sich schon lange, gemeinsam ein Unternehmen zu gründen. Doch das Vorhaben erscheint zunächst schwierig: Schreyer lebt seit einigen Jahren auf der anderen Seite des Atlantiks, in New York. Außerdem ist für so eine Gründungsidee viel Startkapital erforderlich.
Erster Einsatz in der Promidisko P1
Der Zufall hilft: Ende 2009 lernt Schreyer in den USA den Geschäftsführer der Münchener Promidisko P1 kennen, Radoslav Pavlov. Schreyer setzt alles daran, den Geschäftsmann und das P1 als Pilotkunden für die Businessidee zu gewinnen. Mit Erfolg, Pavlov bittet um ein Angebot für ein Kassensystem, das auf schicken iPads funktioniert.
Nun kommt Bewegung in den Gründungsplan: Schmidtke setzt sich in Deutschland mit Programmierern zusammen und entwirft das Produkt. Nach einigen Monaten, im April 2010, ist das Projekt schließlich so weit fortgeschritten, dass das P1 einen Vertrag als Pilotkunde unterschreibt. Schmidtke und Schreyer gründen dafür ein Unternehmen mit Augenzwinkernamen: die App.aratschik GmbH.
enable2start-Sieger Orderbird Kneipentour mit dem Kassenvogel
Schmidtke kündigt seinen Job als Verkäufer von Kassensystemen und zieht Anfang Mai nach Berlin, wo die junge Firma ihren Sitz bezieht. "Ich habe alles ausgeblendet und mich auf die Gründung konzentriert", sagt er. Hier entwickelt er die App, wie Anwendungen (engl. Application) für Smartphones heißen, gemeinsam mit Programmieren weiter und sucht nach Investoren. Immer wieder fährt er zu den Auftraggebern nach München - und übernimmt eine Schicht als Kellner, um die Abläufe im P1 kennenzulernen.
Zur gleichen Zeit treibt auch Schreyer in New York die Gründung voran. Auf einem Segeltrip im Juli 2010 lernt er den Chef der 360 Treasury Systems AG, Carlo Kölzer, kennen. Kölzer investiert in Orderbird. Im Oktober 2010 setzt das P1 erstmals das neue Bestellsystem von Orderbird ein. Da der Testlauf klappt, wagt nun auch Schreyer den Schritt: Er gibt seinen Job in New York auf und zieht im Januar 2011 nach Berlin.

Teil 2: Brötchen und frisches Obst für alle

  • FTD.de, 28.02.2012
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