FTD-Serie: Informationen für Anleger
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FTD-Fondsumfrage: Bankaktien bringen Strategen ins Grübeln
Die Strategen führender Fondshäuser sehen die künftige Entwicklung von Bankaktien mit gemischten Gefühlen. Während ein Teil der Investmentprofis für den Sektor eine weiterhin düstere Zukunft prognostiziert, sind andere zuversichtlich."Wir haben den Sektor hochgestuft", sagt etwa Patrick Moonen, Chefaktienstratege bei ING. Der Fokus liege auf Qualitätstiteln und den Instituten außerhalb Europas. Die Liquiditätsspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben seiner Ansicht nach auch das Risiko für die Geldhäuser in der Euro-Zone entschärft.
Johannes Maier, Chef der Anlagestrategie bei der Postbank, ist da anderer Ansicht: "Der Ausblick für den Sektor ist weiterhin schlecht", sagt er. Die Rahmenbedingungen sprechen ihm zufolge nicht für die Papiere. "Überleben ist das Motto, nicht Wachstum." Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt Winfried Hutmann, Geschäftsführer bei Frankfurt-Trust, der Vermögensverwaltung der BHF-Bank. "Die Bedeutung und der Ertrag der Investmentbanken werden schrumpfen", meint er. "Entsprechend bleibt auch der Kursausblick schwach."
Die FTD befragt einmal im Quartal Anlageexperten nach ihren Einschätzungen zur Marktentwicklung. An der aktuellen Umfrage haben sich zehn Investmenthäuser beteiligt, die zusammen ein Vermögen von weltweit knapp 770 Mrd. Euro verwalten.
Den Ergebnissen der Befragung zufolge sieht der überwiegende Teil der Anlagestrategen den Bankensektor im ersten Quartal 2012 neutral nach größtenteils stark negativen Einschätzungen im Vorquartal. "Nach erfolgten Abschreibungen auf Marktwerte und nach erfolgreichen Kapitalerhöhungen könnten ausgewählte Banktitel für einen längerfristig denkenden Investor wieder aussichtsreich sein", sagt Peter Reichel, Leiter der Anlagestrategie bei der Berenberg Bank. Laut den Anlageexperten der WestLB-Mellon-Vermögensverwaltung sind zudem Performancesprünge bei den Titeln möglich, weil die Aktien zurzeit sehr schwache Notierungen aufweisen.
Die europäische Staatsschuldenkrise macht den Geldhäusern der Kontinents seit Monaten zu schaffen, was sich auch in den Bewertungen der Geldhäuser am Kapitalmarkt niederschlägt. 2011 hat der Branchenindex Euro Stoxx 600 Banken mehr als 30 Prozent an Wert eingebüßt. Auch in diesem Quartal wird nach Einschätzung der meisten Investmentstrategen das Verhalten der Anleger am Kapitalmarkt stark von politischen Entscheidungen abhängen. "Die Politik ist weiterhin ausschlaggebend für höhere Unsicherheiten und Volatilität", sagt Kurt Schappelwein, Leiter der Anlagestrategie bei Raiffeisen Capital Management.
Sowohl die Verschuldungsthematik in der Euro-Zone als auch die anstehenden Wahlen in Russland, Frankreich, China und den Vereinigten Staaten seien Unruheherde im diesem Jahr. Die Strategen rechnen daher weiterhin damit, dass Anleger auch in den kommenden Monaten vor allem auf Sicherheit bedacht bleiben werden. Allerdings beobachten beispielsweise die Investmentexperten der Dekabank, dass die Risikobereitschaft der Investoren seit Jahresbeginn wieder leicht zunimmt. Das stellt auch Reichel von der Berenberg Bank fest: "Viele Anleger nutzen die aktuellen Kursniveaus, um chancenorientierte Investments wahrzunehmen. Einen deutlicheren Trend im Anlegerverhalten dürften wir mit dem Abklingen der Euro-Krise feststellen."
Teil 2: Ein Leben nach Griechenland
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Aus der FTD vom 23.01.2012
© 2012 Financial Times Deutschland,
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