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Merken   Drucken   08.03.2012, 22:41 Schriftgröße: AAA

Zahlreiche Interessenten: Firmen fliegen auf deutschen Rohstoffpakt

Exklusiv Deutsche Unternehmen machen sich Sorgen, dass sie sich in Zukunft nicht mit genügend Rohstoffen versorgen können. Deshalb haben sie eine Allianz gegründet - deren Mitgliederzahl verdoppelte sich kurzfristig fast. von Michael Gassmann  Düsseldorf
Die wachsende Sorge um eine sichere Rohstoffversorgung schmiedet die deutsche Industrie zusammen. Die "Allianz zur Rohstoffsicherung", ein Pakt von zwölf Konzernen wie ThyssenKrupp , Bosch oder BASF , steht gut einen Monat nach ihrer Gründung bereits vor einer starken Ausweitung ihres Mitgliederkreises.
"Wir führen Gespräche mit fünf bis zehn Interessenten", sagte Dierk Paskert, Geschäftsführer der Allianz, am Rande einer FTD-Konferenz in Düsseldorf. Darunter ist der Münchner Chipkonzern Infineon . "Wir sondieren das Thema", so ein Konzernsprecher. Noch sei nicht entschieden. Auch die schwäbische Scholz-Gruppe, einer der weltweit größten Metallverwerter, prüft FTD-Informationen zufolge den Beitritt.
Der Zulauf zeigt, wie ernst die Konzerne inzwischen die Gefahr von Knappheit und Verteuerung von Rohstoffen nehmen. 93 Prozent der Industriefirmen bezeichnen die steigenden Preise nach einer Umfrage des Spitzenverbands DIHK als problematisch. Schlimmer noch: Auch für viel Geld könnten einige Rohstoffe bald nicht mehr erhältlich sein. "Der Industrie droht eine Rohstofflücke", warnte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), auf dessen Initiative die Gründung der Allianz zurückgeht.
Eine Ölförderanlage des Konzerns Pemex   Eine Ölförderanlage des Konzerns Pemex
So hat China die Exporte an sogenannten seltenen Erden, die in hochwertigen Gütern wie Handys, Elektrofahrzeugen oder Windrädern stecken, für das erste Halbjahr 2012 um 27 Prozent gekürzt. Chinas Weltmarktanteil beträgt 97 Prozent. Auch bei Massenrohstoffen wie Kupfer  oder Erzen sei der Weltmarktanteil Chinas in den vergangenen zehn Jahren von niedrigen zweistelligen Prozentsätzen auf 40 bis 50 Prozent gestiegen, sagte Eugen Weinberg, Chef-Rohstoffanalyst der Commerzbank .
Die deutsche Rohstoffallianz soll Beteiligungen an Projekten in einer frühen Phase aufbauen. Neben der Bewertung und Erkundung möglicher Vorkommen soll sie in einigen Fällen auch in die Rohstoffgewinnung einsteigen, um die Versorgung der deutschen Wirtschaft und vorrangig der Mitglieder zu sichern. "Wir müssen Wirtschaftsleistung in Deutschland halten - das ist das Thema", sagte Paskert. Die formelle Gründung einer Gesellschaft werde in den nächsten Tagen erfolgen. Spätestens im dritten Quartal werde die Rohstoffallianz die operative Arbeit aufnehmen.
  • Aus der FTD vom 09.03.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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