Kursinformationen und Charts
JK Wohnbau muss damit eineinhalb Jahre nach dem Börsengang den Kapitalmarkt anbetteln, um zu überleben. Bislang haben die Banken Kredite noch nicht gekündigt, heißt es. Zwar hat die Firma rund ein Jahr lang keine Quartalsberichte vorgelegt und somit gegen Börsenregeln verstoßen. Zudem wurde im Geschäftsbericht 2010 auf zahlreiche bilanzielle Ungereimtheiten hingewiesen.
Dennoch geht der zur Hälfte neu besetzte Zwei-Mann-Vorstand nicht davon aus, dass deswegen Aktionäre oder Dritte Schadenersatz fordern. Der Unternehmensgründer und Ex-Vorstandschef Josef Kastenberger - einst von der CSU München als Vorzeigeunternehmer geehrt - ist nicht mehr im Vorstand, aber noch bedeutender Aktionär.
Wie angespannt die Lage der Immobilenfirma ist, zeigt sich an ein paar Eckzahlen. So war das Eigenkapital Ende September 2011 negativ - es gab also keines mehr. Vor allem wegen hoher Zinsen für Zwischenfinanzierungen und weil Gewinne vorweggenommen wurden, weist der Neunmonatsbericht 2011 bei gut 86 Mio. Euro Umsatz fast 14 Mio. Euro Verlust aus.
Belastend waren gut 17 Mio. Euro Finanzierungskosten, etwa für Kredite und Mezzanie-Kapital, als einer Mischform als Eigen- und Fremdkapital. Diese vergleichweise hohen Finanzierungskosten würden auch 2012 belasten, heißt es. Zumindest für das vierte Quartal 2011 wird ein positives Ergebnis in Aussicht gestellt. Am 23. März ist Hauptversammlung - dann erfolgt vermutlich eine Abrechnung der Aktionäre mit der Verwaltung, nachdem der Kurs von acht Euro je Aktie beim Börsengang auf aktuell rund fünf Euro abgesackt ist.