Jetzt kann ich meiner Kollegin endlich sagen, woran es liegt. Ich habe durch jahrzehntelanges exzessives Kaffeetrinken meine DNA umprogrammiert. Das schließe ich jedenfalls aus einer Studie von schwedischen Wissenschaftlern, die im Fachmagazin "Cell" veröffentlicht wurde. Demnach wird die DNA von Sport beeinflusst - und vom Kaffeetrinken. Denn das Erbgut ist keineswegs statisch, es passt sich vielmehr äußeren Umständen an.
Die Wissenschaftler ließen untrainierte Menschen (Menschen wie mich) ein bisschen Sport treiben. Selbst die kleinste Bewegung reichte aus, um eine Veränderung in der DNA des Muskels zu bewirken. Und das Ganze funktioniert nicht nur mit Sport, sondern auch mit Kaffee, stellten die Wissenschaftler selbst etwas erstaunt fest. Ich ziehe jetzt also den kühnen Schluss: Durch die ganzen Schwimmbäder an Kaffee, die ich seit meinem 14. Lebensjahr getrunken habe, verfüge ich über die Muskeln einer Britta Steffen. Mit dem dazugehörenden Grundumsatz, versteht sich. Kein Muffin, kein Steak, kein Lakritz auf dem Schreibtisch können mir etwas anhaben.
Das einzige Problem: Irgendwie muss ich noch erklären, warum doch ein wenig Hüftgold übrig geblieben ist. Aber vielleicht hat das auch mit meinem Sportkörper zu tun: Meine Gene wissen, dass ich jeden Tag körperliche Höchstleistungen vollbringe, und haben sich dafür einen Notvorrat angelegt. Nur eben nicht im Gesicht.