Erdbeben in Neuseeland, Tsunami in Japan, Hunger in Afrika – das war das Unglücksjahr 2011. Die Uno zieht Bilanz. Sie fällt verheerend aus.
Der Tsunami in Japan und die Hungersnot nach der Dürre am Horn von Afrika - Naturkatastrophen haben im Jahr 2011 eine verheerende Zerstörungskraft entwickelt und zehntausende Menschen das Leben gekostet. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen richteten sie weltweit mindestens 380 Mrd. Dollar Schaden an. Die Summe war demnach nie höher.
Australien erlebt nach heftigen Regenfällen die schlimmsten Überschwemmungen im Bundesstaat Queensland seit 50 Jahren. Mehr als 20 Menschen kommen in den Fluten ums Leben und 200.000 sind betroffen. Zudem sterben nach heftigen Regengüssen im Umland von Rio de Janeiro in Brasilien Mitte Januar rund 900 Menschen in Wassermassen und Erdrutschen. Eine der größten Hilfs- und Bergungsaktionen in der Geschichte des Landes läuft an.
Bei einem Beben der Stärke 6,3 gibt es am 22. Februar in Christchurch in Neuseeland kommen 185 Menschen ums Leben. Die meisten sterben in einstürzenden Gebäuden. Darunter sind viele Ausländer, die in Neuseeland studieren oder arbeiten. Rund 10.000 Häuser werden zerstört. Die zweitgrößte Stadt Neuseelands, erlebt einen schwarzen Tag in ihrer Geschichte. Durch zahlreiche Nachbeben sinkt die Einwohnerzahl in Christchurch in 2011 um zweieinhalb Prozent auf 367.000.
Teuerste Naturkatastrophe ist das Erdbeben 370 Kilometer nordöstlich von Tokio mit der Stärke 9. Die Ostküste Japans wird von einem Tsunami verwüstet. Mehr als 15.000 Menschen sterben. Die Atomanlage Fukushima 1 wird schwer beschädigt. Das führt mit Kernschmelze und radioaktiven Verseuchungen zum schwersten GAU seit Tschernobyl 1986. Die Gesamtschäden werden umgerechnet auf als 150 Mrd. Euro geschätzt.
Eine schwere Dürre führt am Horn von Afrika zur Hungersnot. Mehr als elf Millionen Menschen sind betroffen, Tausende sterben. In Guatemala, Honduras und El Salvador fordern Tropenstürme und heftige Überschwemmungen Dutzende Menschenleben und zerstören die Lebensgrundlage vieler weiterer. Die Vereinten Nationen sprechen von einer der schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt. Wegen bewaffneter Konflikte in Somalia bleibt es vielerorts schwierig, die am schlimmsten Betroffenen zu erreichen.
Der Hurrikan "Irene" trifft nach den Kleinen Antillen, Puerto Rico, der Dominikanische Republik und den Bahamas auch die Ostküste der USA. Mindestens 45 Menschen kommen ums Leben. Die Sachschäden werden auf über 10 Mrd. Dollar geschätzt. Ein Vulkanausbruch auf der indonesischen Insel Sumatra zwingt Ende des Monats Tausende Menschen zur Flucht. Der 2451 Meter hohe Mount Sinabung bricht erstmals seit dem Jahr 1600 aus.
Monatelange Regenfälle lassen Flüsse in Kambodscha, Vietnam und Laos über die Ufer treten. Hunderte Menschen kommen ums Leben. Nach der Jahrhundertflut im August 2010 wird Pakistan erneut von sintflutartige Regenfällen, Erdrutschen und massive Überflutungen heimgesucht. Betroffen sind vor allem die nordwestlichen Provinzen, Helfer sprechen von Hunderten Toten und schwersten Zerstörungen.
Nach wochenlangem Monsunregen in Thailand steht im Oktober auch die Hauptstadt Bangkok teilweise unter Wasser. Landesweit gibt es rund 570 Tote. Ein Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert die osttürkische Provinz Van. Mindestens 600 Menschen sterben, rund 6000 Häuser werden zerstört.
Vermutlich mehr als 1000 Menschen verlieren auf den Philippinen nach dem Tropensturm "Washi" ihr Leben. Hunderttausende Menschen sind nach den Sturzfluten obdachlos. Danach erschweren neue Überschwemmungen in vierzehn Provinzen entlang der Ostküste die Hilfe für die Opfer der Katastrophe. 53.000 Menschen müssen fliehen.
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