Es klang, als ob Al-Kaida das US-Fernsehen unterwandert hätte: Was der Sender TLC da ausstrahlt, sei "clevere Propaganda", sie verschleiere "die islamische Agenda und deren Gefahr für die Freiheit und die Werte Amerikas", warnte die ultrarechte Florida Family Association (FFA).
Die angeblich so gefährliche Sendung heißt "All-American Muslim" und sollte, so TLC bei der Vorstellung im letzten April, zeigen, "wie muslimische Familien ihre Werte und Traditionen im Alltag mit ihrem Leben in Amerika vereinbaren". Einem Leben, das so unspektakulär verläuft wie das vieler anderer Menschen in der Kleinstadt Dearborn irgendwo im Bundesstaat Michigan.
Da ist Nina Bazzy Aliahmad, die eine Bar eröffnen will und mit Top und Röckchen so aussieht wie andere Tresendamen auch. Da ist ein junges Paar bei den Hochzeitsvorbereitungen. Sportlehrer Fouad Zaban auf dem Platz mit seinem Highschoolteam. Die Familie Amens beim Abendessen. Harmlos. Fast schon langweilig.
Amerika, so zeterte die FFA, solle "von vermeintlich netten Personen" verführt werden. Ehrenmorde, Scharia, Dschihad - keines der wirklich wichtigen Themen werde gezeigt.