Hier entsteht aus Algen der Kraftstoff der Zukunft
Doch jetzt gibt es neue Hoffnung. Nach jahrelanger Forschung kommen einige Firmen zu Geld: durch Deals mit Großkonzernen wie Dow Chemical, DuPont, General Electric (GE) - und Börsengänge. Ein Grund ist der hohe Ölpreis, der die Suche nach Alternativen interessanter macht. "2012 wird ein entscheidendes Jahr", sagt Afeyan. "Das eine oder andere Startup könnte den Durchbruch schaffen."
Neuer Biosprit, an dem Firmen wie Joule, Accelergy oder Solazyme arbeiten, ist dringend nötig, denn verfügbare Agrartreibstoffe sind umstritten. Wenn sie im großen Stil angebaut werden, verdrängen sie Rohstoffe für Lebensmittel, ihre CO2-Bilanz ist oft schlecht, besonders wenn Regenwälder für Palmöl gerodet werden. Im Erneuerbare-Energien-Land Deutschland ist der Biospritabsatz 2012 um zwei Prozent gesunken, trotz E10-Versuchen.
Die US-Startups arbeiten an sogenanntem Biokraftstoff der zweiten Generation, er wird aus Algen, Stroh oder Abfällen gewonnen und schadet weder der Umwelt noch der Lebensmittelproduktion. Algen fressen sogar CO2, wenn man sie nahe an Industrieanlagen züchtet, können sie mit deren Emissionen wachsen. Joule oder Accelergy verändern sie genetisch, damit sie resistenter gegen Umwelteinflüsse werden und schneller wachsen.
Sechs Biosprit-Startups sind seit gut einem Jahr an die Börse gegangen, sieben folgen 2012 und 2013. Sie heißen Ceres, Gevo oder Enerkem, in Deutschland kennt sie kaum einer, in den USA ziehen sie Investoren an - obwohl sie Verluste schreiben und unklar ist, welche Technik sich durchsetzt.