@Journalismus Kritik: Mir geht es nicht darum eine Branche als raffgierig darzustellen. Wenn das so wirkt, ist das falsch. Wie schon einmal geschrieben, mich ärgert es einfach nur, wenn mir etwas als toll – oder eben mit diesem alles und nichts sagenden Wort als nachhaltig (was ich davon halte steht auf einem ganz anderen Blatt) – verkauft wird, was meiner Meinung nach so nicht ist. Ein anderes Beispiel: Ich fahre häufig morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit. Ich könnte jetzt sagen, das tue ich aus ökologischer Verantwortung und um ein Zeichen gegen die zunehmende Automobilisierung unserer Gesellschaft zu setzen. Das klänge toll, wäre aber gelogen. Ich fahre im Sommer Fahrrad, weil es Spaß macht und auch weil ich mir dadurch schlicht 75 Euro für eine Monatskarte spare.
Was das Schreiben angeht: Natürlich halte ich mich beim Schreiben an die Fakten, alles andere würde nicht zu meinem Beruf passen. Bei einem Kommentar hingegen überspitze ich und färbe auch natürlich dementsprechend ein, um ihre Wort zu benutzen. Aber darum geht es ja auch in dieser Textform und deshalb steht auch Kommentar drüber.
@Anonymous: Ich habe generell ein Problem mit Nachhaltigkeitsberichten. Wenn Wiesenhof einen solchen Bericht veröffentlichen würde, in dem steht, wir bauen jetzt aus Gründen der Nachhaltigkeit noch größere Mastfabriken, weil die Kücken dann besser miteinander kuscheln können, hätte ich darüber geschrieben. Dass es nun aber die Deutsche Bank trifft, liegt schlicht daran, dass ich Banken- und Finanzredakteur bin und mich deshalb damit beschäftige, wenn die Deutsche Bank einen solchen Bericht vorlegt.