Razzia in Rudolstadt: Zwei Rechtsextremen wird ein großangelegter Versicherungsbetrug vorgeworfen
Die Ermittlungen könnten eine neue Masche der rechten Szene zur Geldbeschaffung aufgedeckt haben, sagte der Erfurter Justizminister Holger Poppenhäger (SPD). Bei der Razzia waren mehr als 140 Polizisten aus Thüringen und Sachsen im Einsatz. Ihnen gelang es auch, ein Waffendepot auszuheben.
Im Haus des früheren Neonazis und V-Mannes Tino Brandt in Rudolstadt sei auch eine ganze Reihe illegaler Waffen gefunden worden, hieß es. Dazu zählten ein Seitengewehr, eine Machete, zwei Streitäxte, eine Armbrust mit Köcher, Schwerter und zwei Schreckschusspistolen, die beschlagnahmt worden seien. Bei dem Waffenfund handele es sich um ein gesondertes Verfahren.
Brandt war von 1994 bis 2001 V-Mann des Thüringer Verfassungsschutzes und sollte in dieser Zeit auch Informationen über das 1998 untergetauchte Jenaer Mördertrio Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe liefern. Er gehörte zu den führenden V-Leuten, die das Bundesverfassungsgericht 2003 bei seiner Entscheidung zum Stopp des NPD-Verbotsverfahrens namentlich nannte.