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Merken   Drucken   28.03.2012, 15:31 Schriftgröße: AAA

Trennung von Sat.1: "Unterschichtenfernsehen" wieder ohne Harald Schmidt

Eine breit angelegte Werbekampagne, wechselnde Sidekicks, selbst der dritte Sendetag - es hat alles nichts gebracht, Sat.1 beendet die Zusammenarbeit mit Harald Schmidt. Der Grund: Zu wenige Zuschauer.
© Bild: 2012 DPA/Bildfunk/Michael Ostermeier
Eine breit angelegte Werbekampagne, wechselnde Sidekicks, selbst der dritte Sendetag - es hat alles nichts gebracht, Sat.1 beendet die Zusammenarbeit mit Harald Schmidt. Der Grund: Zu wenige Zuschauer.
Nach einer Fernsehsaison beendet der Privatsender Sat.1 die quotenschwache "Harald Schmidt Show". Der Münchner Kanal teilte am Mittwoch mit, dass Sat.1 und die Produktionsfirma Kogel & Schmidt sich am Dienstag nach "intensiven Gesprächen darauf verständigt" hätten, die Late Night Show mit Stand-up-Comedy und Gästen am 3. Mai zum letzten Mal auszustrahlen. Am 13. September 2011 war der 54-Jährige erst an den Start gegangen.
Der Sender zitierte seinen Protagonisten in der Mitteilung mit einem Wort: "Schade". "Die Sendungen waren gut, die Quoten waren es insgesamt noch nicht", sagte Produzent Fred Kogel, seit Jahren Schmidts Geschäftspartner und früher auch schon einmal Sat.1-Geschäftsführer. "Eine tägliche Late Night Show braucht entsprechende Rahmenbedingungen und vor allem Zeit. Wenn man darüber keine Einigung erzielen kann, hört man besser auf."
Sat.1 war die alte Heimat des Entertainers und Kabarettisten. Von 1995 bis 2004 war Schmidt nach seinem Karrierestart beim WDR und in der ARD eine feste Größe im Sat.1-Programm gewesen. Er verabschiedete sich vom Sender, als der damalige Geschäftsführer Martin Hoffmann gehen musste - und überschüttete Sat.1 mit Hohn und Spott. Er sprach einmal von "Unterschichtenfernsehen", erklärte aber später, den Ausdruck nicht mehr verwenden zu wollen.
Bei der ARD fand Schmidt nach einer längeren TV-Auszeit Unterschlupf, startete auch mit guten Quoten. Die bröckelten jedoch ab, auch in der Phase, als Oliver Pocher sein "Sidekick" wurde. Schmidts 2011 auslaufender ARD-Vertrag wurde nicht verlängert - daraufhin kehrte er im Herbst zu Sat.1 zurück. Schmidt erklärte damals: "Ablösefrei zum Champions-League-Sender - ein Traum! Jetzt will ich auch Kapitän werden!" Sat.1 betonte damals, Schmidts Show "war über Jahre prägend für den Sender und daran wollen wir wieder anknüpfen".
Noch zu Beginn dieses Jahres hatte Schmidt "bessere Rahmenbedingungen" vom Sender erhalten. Sat.1 hatte ihm statt zwei Sendeplätzen pro Woche drei (von Dienstag bis Donnerstag jeweils um 23.15 Uhr) gegeben, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. "Harald Schmidt ist für mich persönlich Late Night der Extraklasse", sagte Sat.1-Geschäftsführer Joachim Kosack am Mittwoch. "Doch auch die Erhöhung der wöchentlichen Frequenz auf drei Ausgaben hat die Fangemeinde leider nicht ausreichend erweitern können."
Die Marktanteile der Show reichten bei weitem nicht an den Durchschnitt des Senders heran, der derzeit bei 10,2 Prozent im Segment des von den Privatsendern umworbenen Publikums zwischen 14 und 49 Jahren liegt.
  • dpa, 28.03.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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