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Merken   Drucken   29.03.2012, 10:26 Schriftgröße: AAA

IPO-Barometer: Unternehmen meiden die Börse

Europas Schuldenkrise hat die Unternehmen lange verunsichert und von der Börse ferngehalten. Entsprechend schwach sind die IPO-Daten für die ersten Monate 2012. Die Berater von Ernst & Young haben aber Hoffnung auf Besserung. von Frank Bremser 
Trotz eines äußerst schwachen Starts ins Jahr sind die Berater von Ernst & Young optimistisch für den weltweiten Markt für Börsengänge. Deutlich gestiegene Kurse und eine gesunkene Volatilität sorgten für eine bessere Stimmung, schreibt die Beratungsgesellschaft in ihren IPO-Barometer. Denn dadurch steige die Planbarkeit eines Börsengangs, weil sich die Erlöse leichter kalkulieren ließen. Dementsprechend sei auch die europäische Schuldenkrise etwas in den Hintergrund getreten. Allerdings könnte sich dieses Fenster sehr schnell wieder schließen.
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Rückenwind gebe es in Europa durch die erfolgreichen Neuemissionen des Schweizer Handelskonzerns DKSH, der gut 1 Mrd. Dollar in Zürich erlöst hatte, und des niederländischen Kabelnetzbetreibers Ziggo, dessen IPO in Amsterdam 900 Mio. Dollar schwer war. Das waren zugleich auch die bislang größten Börsengänge des Jahres, noch vor dem chinesischen Baukonzern China Communications Construction, der gut 790 Mio. Dollar erlöste.
Das habe die Stimmung verbessert, weswegen Martin Steinbach, Leiter IPO und Listing Services bei Ernst & Young, sagt: "In Deutschland stehen derzeit zahlreiche Kandidaten in den Startlöchern - wenn nicht wieder ein externer Schock dazwischen kommt, dürften nach Ostern zahlreiche IPOs anstehen". Bis zu zehn Börsengänge könnte es im zweiten Quartal noch geben. Gehandelt werden derzeit auch große Namen wie der Lampenhersteller Osram, der Mischkonzern Evonik, der Versicherer Talanx, das Medienunternehmen Bertelsmann und der Spezialchemiekonzern H.C. Stark.
Erlöse sinken deutlich Im Vergleich zum Vorjahr sind die ersten Monate des Jahres 2012 jedoch äußerst dürftig. Weltweit ging die Zahl der Börsengänge um 47 Prozent von 296 auf 157 zurück, die IPO-Erlöse sanken sogar um 69 Prozent von 146,6 Mrd. auf 14,3 Mrd. Dollar. Damit ist das erste Quartal 2012 das schwächste seit dem zweiten Quartal 2009. Die meisten Börsengänge verzeichnete im ersten Quartal die Börse im chinesischen Shenzhen vor der Nyse in New York und der Börse Hongkong. Wertmäßig lag die Nyse vor Shenzhen und Shanghai.
Wie im Vorjahr waren die Schwellenländer die Treiber des IPO-Marktes: 62 Prozent aller Börsengänge fanden in den ersten elf Monaten dieses Jahres in den Emerging Markets statt. Alleine in China gingen in diesem Jahr bereits 59 Unternehmen an den Markt und erlösten dabei 5,4 Mrd. Dollar. Das ist allerdings ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als 111 Börsengänge insgesamt 23,9 Mrd. Dollar einbrachten.
In Europa sank die Zahl der Börsengänge ebenfalls deutlich: So wurden bislang in diesem Jahr europaweit nur 29 IPOs gezählt, die 2,7 Mrd. Dollar einbrachten - für mehr als die Hälfte davon waren Ziggo und DKSH verantwortlich. Im ersten Quartal 2011 hatte es laut Ernst & Young in Europa 59 Börsengänge im Wert von 2,4 Mrd. Dollar gegeben. Die meisten Börsengänge in Europa wurden abermals in Polen gezählt: Insgesamt 12 Unternehmen gingen in Warschau an die Börse - 2011 waren es im ersten Quartal allerdings noch 31 gewesen. In Frankreich gab es in diesem Jahr bislang vier, in Großbritannien drei Börsengänge. In Deutschland fand bislang keine Aktienemission statt.
Relativ stabil hat sich der nordamerikanische Markt entwickelt: Insgesamt wurden 32 Börsengänge gezählt, 28 davon in den Vereinigten Staaten. Im Vorjahreszeitraum hatten in der Region 39 (USA: 27) Unternehmen den Sprung aufs Parkett gewagt. Die Emissionserlöse gingen allerdings stark zurück: Von 14,8 auf 5 Mrd. US-Dollar.
  • FTD.de, 29.03.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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