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Merken   Drucken   23.03.2012, 13:22 Schriftgröße: AAA

Schlussverkauf: Gothaer setzt auf BU-Police für Frauen

Der Kölner Versicherer Gothaer bringt kurz vor Einführung der Unisex-Tarife eine neue Berufsunfähigkeitsversicherung auf den Markt. Er will damit Kundinnen gewinnen, denn für sie steigen die Preise für diese Policen künftig um bis zu zwölf Prozent. von Jonas Tauber
Die Gothaer eröffnet den Schlussverkauf von Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU). Das Unternehmen bringt zum ersten April 2012 eine neue Police heraus, mit der es bei Frauen punkten will. Mit der Einführung von Unisex-Verträge zum 21. Dezember 2012 wird der Schutz für Kundinnen im Vergleich zu heute teurer. Den voraussichtlichen Preisanstieg beziffert Helmut Hofmeier, Leiter der Gothaer Lebensversicherung, auf zwischen acht und zwölf Prozent.
Damit die absehbare Umstellung Männer nicht davon abhält, bereits 2012 eine Police abzuschließen - für sie bedeuten die Unisex-Tarife eine Verbilligung - verspricht die Gothaer ihnen ein Wechselrecht für den ab April erhältlichen Tarif.
Verletzungen der Wirbelsäule sind ein häufiger Grund von ...   Verletzungen der Wirbelsäule sind ein häufiger Grund von Berufsunfähigkeit
Für die Mehrheit der Kunden ist Flexibilität bei diesen Policen sehr wichtig. Das geht aus einer Studie im Auftrag der Gothaer hervor. Dazu gehört, dass Beiträge für einen gewissen Zeitraum ausgesetzt werden können, wenn es ihnen finanziell schlecht geht. Viele Befragte wünschen sich, dass eine Aufstockung der BU-Leistung ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich ist. Wenig überraschend ist, dass die Beschäftigten Wert darauf legen, dass Versicherer bei einer Berufsunfähigkeit rasch zahlen. Denn die Unternehmen gelten als erfinderisch, wenn es darum geht, Forderungen abzuwehren.
Ein weiteres Ergebnis: Die Deutschen unterschätzen die Gefahr, durch eine psychische Erkrankung berufsunfähig zu werden. Nur 21 Prozent der befragten Frauen und 18 Prozent der Männer sagten, sie seien sich des Risikos psychischer Erkrankungen bewusst.
Tatsächlich sind psychische Erkrankungen die größte Bedrohung für die Gesundheit Berufstätiger, schreiben die Autoren.
"Früher war die Wirbelsäule die Schwachstelle Nummer eins. Damals hätte man gesagt, dass der Maurer eine BU braucht, der Mathematiker aber nicht", sagte Helmut Hofmeier, Leiter der Gothaer Lebensversicherung, bei der Vorstellung der Studie. "Natürlich haben Maurer und Gerüstarbeiter immer noch Bedarf nach Schutz vor Berufsunfähigkeit - aber es fehlt das Bewusstsein, dass Akademiker ihn eben auch brauchen", glaubt Hofmeier.
Laut der Studie haben hochgerechnet 61 Prozent der männlichen Berufstätigen eine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit. Bei den Frauen sind es mit 42 Prozent deutlich weniger.
Von Beschäftigten ohne Schutz wollten die Meinungsforscher wissen, weshalb sie keine Police haben. 38 Prozent antworteten, dass sie keinen Bedarf hätten, 35 Prozent gaben an, dass sie sich mit dem Thema nicht beschäftigt hätten und 34 Prozent nannten zu hohe Prämien als Grund. 13 Prozent bemängelten zu geringe Leistungen der angebotenen Policen, und 5 Prozent berichteten, dass ihr Antrag vom Versicherer abgelehnt worden sei, heißt es in der Studie.
  • FTD.de, 23.03.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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