Anrechnen will ich ihnen stattdessen das Vergnügen, wenn 306 PS am Baustellenende satt aufbrausen. Oder dieses irrationale Gefühl totaler Unzerstörbarkeit, wenn man umhüllt von zwei Tonnen Auto mit Tempo 180 durch die Nacht wummert. Die M-Klasse ist kein besonders sportlicher oder hipper Wagen, das stimmt, aber es ist das ideale Fahrzeug, um sehr lang sehr zügig geradeaus zu fahren. Auf der A7 von Kassel nach Hamburg zum Beispiel.
Nur ein Stückchen hinter der Hansestadt biege ich ab auf die A23 nach Pinneberg. Dort wohnen Menschen, die jeden Morgen zum Arbeiten nach Hamburg pendeln. Bürgerliches Volk, da wird keiner meine M-Klasse bespeicheln, denke ich, und suche in Bahnhofsnähe einen Parkplatz.
Netterweise hat mir Mercedes als Extra eine Rückfahrkamera spendiert. Gut so, denn mir ist nicht vollständig klar, wie man diesen Wagen ohne eine solche in handelsübliche Parktaschen bekäme. Immerhin das funktioniert reibungslos: Einmal vor- und zurück, dann stehe ich wie eine Eins vor einem zwergenhaft anmutenden Volvo am Fahrbahnrand. Da sind wir also. Die Schwellung am Auge geht sicher bald wieder weg. Und was den Benz angeht: Ich besorge dann mal ein bisschen warmes Wasser und einen Schwamm.