Der deutschen Solarbranche droht die vierte Pleite: Nach Solarhybrid, Solar Millennium und Solon steht offenbar auch Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen vor dem Aus. Medienberichten zufolge plant das Unternehmen, Anfang der Woche Insolvenz zu beantragen.
Der um das Überleben ringende Solarkonzern Q-Cells will sich einem Bericht zufolge mit einer Insolvenz in Eigenverwaltung von der erdrückenden Schuldenlast befreien. Der Vorstand des Unternehmens könnte am Montag oder Dienstag kommender Woche beim Amtsgericht Dessau einen Insolvenzantrag stellen, berichtet das "Manager Magazin" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Es wäre nach Solarhybrid, Solar Millennium und Solon die vierte größere Pleite in der deutschen Solarbranche. Diese leidet seit einiger Zeit unter Förderkürzungen und einem immensen Preisverfall, der vor allem durch starke Konkurrenz aus China ausgelöst wurde.
Q-Cells beschäftigte zuletzt knapp 2200 Menschen und strebt dem Bericht zufolge eine Insolvenz mit dem Ziel einer finanziellen Sanierung an. Dann könnte das Unternehmen seine komplizierten Anleihe-Konstruktionen rechtlich nach England verlegen und nach dortigem Recht erneut eine Einigung mit den Gläubigern herbeiführen, hieß es in dem Bericht. Auf eine Anfrage der Financial Times Deutschland reagierte Q-Cells am Samstag zunächst nicht.
Am Freitag hatte es mitgeteilt, dass die bisher geplante Umschuldung wegen eines ungünstigen Urteils in einem ähnlichen Fall gescheitert ist. In der Mitteilung hieß es zudem, dass der Q-Cells-Vorstand derzeit nach Alternativen sucht. Details nannte das Unternehmen nicht.
Der Vorstand des Solarunternehmens, das an der Börse Ende 2007 fast 8 Mrd. Euro wert war und heute nur noch auf eine Marktkapitalisierung von knapp 40 Mio. Euro kommt, informierte dem Bericht zufolge den Aufsichtsrat am Freitagnachmittag über die Lage. Mittags hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die erzielte Vereinbarung mit den Anleihegläubigern nicht umgesetzt werden könne. Grund sei die vor wenigen Tagen ergangene Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt im Fall Pfleiderer Der Neumarkter Holzverarbeiter musste daraufhin Insolvenz anmelden.
Nach Einschätzung des Gerichts fallen im Ausland begebene Anleihen nicht unter das deutsche Schuldverschreibungsgesetz. Deshalb müssen der Rechtsprechung zufolge die Anleihegläubiger vollständig dem Restrukturierungskonzept zustimmen. Das war weder bei Pfleiderer noch bei Q-Cells der Fall. Der Plan, die Schulden über einen Umtausch von Anleihen in Aktien drastisch abzubauen, ist damit gescheitert.
Q-Cells rutschte 2011 wegen der Branchenkrise tief in die roten Zahlen. Der Verlust war mit 846 Mio. Euro fast so hoch wie der Umsatz, der um ein Viertel auf rund 1 Mrd. eingebrochen ist. Q-Cells braucht dringend Geld, da der immense Verlust im vergangenen Jahr das Eigenkapital aufgefressen hat. Bisher plante der Solarkonzern einen radikalen Schulden- und Kapitalschnitt und hatte dafür die Zustimmung der Mehrheit der Gläubiger, die Anleihen über mehrere 100 Mio. Euro besitzen.
In Sachsen-Anhalt sind mehrere tausend Menschen in der Solarbranche beschäftigt. Das Industriegebiet "Solar Valley" in Bitterfeld-Wolfen, dessen Kern Q-Cells ist, gehört laut Branche zu den größten seiner Art in Europa. Mit dem Strukturwandel in der Chemie und dem Aus des Braunkohlebergbaus in der Region nach 1990 wurden Q-Cells und andere Firmen der jungen Industrie zu Hoffnungsträgern.
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