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Merken   Drucken   26.03.2012, 04:00 Schriftgröße: AAA

Regulierung: Mehr Licht in den Derivatehandel

Leitartikel Eine Erkenntnis aus der Frühzeit der inzwischen fünf Jahre dauernden Finanzkrise lautet: Reduziert die systemischen Risiken im Bankensektor - und zwar schnell!
Es ist nicht die Privatangelegenheit von Banken, wenn die sich mit außerbörslichen wechselseitigen Derivategeschäften zu einer Billionen-Euro-Bedrohung für die Welt verklumpen. Wenn sich Absicherungsgeschäfte (vulgo: Wetten) auf Kreditausfälle oder Währungs- und Zinsschwankungen unerkannt in ihrer Summe zum atomaren Mehrfachsprengkopf des Finanzsystems entwickeln können. So viel Erpressungspotenzial wie nach der Lehman-Pleite darf nicht mehr sein.
Das Mitleid hält sich deshalb in Grenzen, jetzt, da die Bankmargen bei solchen Derivategeschäften wegen einer geplanten Regulierung leiden werden. Die European Market Infrastructure Regulation (Emir) ist keine Strafe für allzu nassforsche Wetten, die ja auch von Industrieunternehmen als Absicherungsinstrumente genutzt werden. Nein, wir erleben nur endlich den notwendigen Reifeprozess eines Markts, der viel zu lange sich selbst überlassen wurde und auf dem Transparenz ein Fremdwort ist.
Durch Emir werden die Banken gezwungen, bei standardisierten Derivaten über zentrale Gegenparteien zu handeln - und sie müssen für ihre Positionen künftig Sicherheiten hinterlegen. Nicht schön für den Gewinn, aber extrem hilfreich, um das Risiko von Kettenreaktionen zu senken. Und Emir führt dazu, dass mehr Leute Einblick bekommen, wer was und wie viel in diesem Markt bewegt. Und zu welchen Preisen. Das sind wichtige Informationen für die Aufsichtsbehörden, aber auch für Derivatekäufer aus dem Nichtbankenbereich.
Ja, die Banken werden aus den jetzt regulierten Standardderivaten mit ein paar Zaubertricks bald exotische machen, die dann wieder im Nebel verschwinden. Dagegen sollten sich die Regulierer wappnen.
  • Aus der FTD vom 26.03.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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Kommentare
  • 28.03.2012 21:54:31 Uhr   John Doe: @siebenwirth

    Lieber vir fortis,

    da Sie zu den "Helden", den Masters of the Univers, gehören haben Sie mir sicher eine Erklärung wie und von wem generiert rund 600 Billionen€ ins OTC System gelangt sind (Quelle BIZ: Weltwirtschaftsleistung 70 Billionen €, 60 Billionen € im "regulierten" Finanzbereich, 600 Billionen € OTC=unregulierten Bereich).

    Worin unterscheidet sich der heutige amerikanische Finanzbereich vom Treiben eines John Law?

    Wozu braucht der OTC Bereich diese Summe?

    Stimmt die Analyse, dass es so alle 3 Jahre im Finanzbereich kracht und unbeteiligte Dritte zur Rettung immer wieder einspringen mussten?

    Welchen Wettbewerbsvorteil haben die USA? Können Sie diesen Vorteil kurz zusammen fassen und uns benennen, worin dieser Vorteil besteht? Mit wie viel Geld hat die Obama Regierung, welche Erniedrigung, weil ja vom verhassten Klassenfeind Staat, den Finanzbereich gerettet? Wieso halten Sie das Rettungsgeld für gut angelegt und zu wessem Nutzen dient es? Werden dadurch nur die selbst verschuldeten Verluste von unbeteiligten Dritten ausgeglichen?

    Hat die FORTIS INC. (XETRA) irgend wie vom amerikanischem/europäischem Rettungsgeld profitiert?

  • 28.03.2012 18:38:26 Uhr   wolfsburger: an den frankfurter....
  • 26.03.2012 08:40:27 Uhr   frankfurter: wieder einmal ein sehr duenner...
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