Doch nicht nur bei Tablets, auch im Smartphone-Geschäft will Microsoft künftig mitmischen. Dazu hat der Konzern eine Allianz mit Nokia geschmiedet. Die Finnen haben die Software Windows Phone als zentrale Plattform übernommen und so dem Handybetriebssystem von Microsoft einen Schub verliehen. Experten erwarten allerdings, dass es Jahre dauern könnte, bis sich beide Partner nennenswerte Marktanteile erkämpft haben. Da hilft es, dass neben Nokia auch andere namhafte Hersteller wie Samsung, HTC oder LG Geräte mit Windows Phone im Angebot haben. Wachsen will Microsoft damit vor allem in asiatischen Ländern wie China. In den entwickelten Märkten dürfte es Windows Phone schwerer haben, weil hier Android-Geräte und das iPhone bereits weit verbreitet sind. Dennoch wird es Windows Phone nach Ansicht der Experten von der US-Marktforschungsfirma iSuppli bis 2015 auf den zweiten Platz in der Rangliste der populärsten Handybetriebssysteme schaffen.
Die Chancen stehen also gut, dass sich
Microsoft neue Wachstumsfelder erschließt. In den nächsten Quartalen ist allerdings noch Stagnation angesagt. Denn der PC-Markt wächst nur schleppend, und bis zur Einführung von Windows 8 werden viele Kunden Zurückhaltung üben. Dennoch muss man sich um die Gewinne bei Microsoft keine Sorgen machen. Umsatz und Ertrag erreichten im Geschäftsjahr 2010/11 neue Höchstwerte, allein im Schlussquartal 2011 verdiente der Konzern rund 6,6 Mrd. Dollar.
Was sich im Vergleich zur Jahrtausendwende vor allem geändert hat, ist die Bewertung der Aktie. Während die Anleger damals bereit waren, mehr als das 50-Fache des erwarteten Gewinns für den Titel zu bezahlen, ist es heute nur noch knapp das Elffache. Dahinter steckt die Enttäuschung, dass es Microsoft nicht gelungen ist, bei einem der großen Entwicklungen des vergangenen Jahrzehnts - Internetsuche, Smartphones, Tablets - Trends zu setzen. Windows 8 eröffnet aber die Chance, um im Wettbewerb mit anderen Techkonzernen wie Google, Apple, und Samsung mithalten zu können. Einer Neubewertung der Aktie und deutlich höheren Kursen steht somit nichts im Weg.