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Merken   Drucken   29.03.2012, 14:05 Schriftgröße: AAA

Vergütungsstudie: Europas Banken im Wettbewerb um Führungskräfte im Nachteil

Die Vorstände europäischer Finanzdienstleister müssen einer Studie zufolge dieses Jahr mit einer Nullrunde rechnen. In den USA und Asien dürften die Gehälter dagegen steigen. von Doris Grass  Frankfurt
Die schärferen Vergütungsregeln für Führungskräfte benachteiligen europäische Banken und Versicherungen im Wettbewerb um die besten Köpfe. Denn in den USA und in Asien sind die Vorschriften weniger strikt. Das ist eines der Ergebnisse einer neuen Studie des internationalen Beratungsunternehmens Mercer.
"In den letzten Jahren haben die Finanzinstitute wesentliche Schritte unternommen, um die variable Vergütung stärker an die Ergebnisse zu koppeln und Teile der variablen Vergütung verzögert auszuzahlen", sagte Mercer-Vergütungsexperte Bernd Thomaszik. "Für europäische Institute bringt dies sicherlich auch Nachteile im Wettbewerb um die weltweit besten Köpfe mit sich", sagte Thomaszik. "In Deutschland gilt dies umso mehr für die als 'bedeutend' eingestuften Institute." Der Grund: hierzulande sind die Vorgaben besonders hart.
So schreibt der Gesetzgeber vor, dass für Geschäftsleiter und die nachgelagerte Führungsebene in als "bedeutend" eingestuften Instituten wie beispielsweise der Deutschen Bank mindestens 60 Prozent der variablen Vergütung erst mit einem Aufschub ausgezahlt werden dürfen. Ferner muss sich die Hälfte der Boni an der nachhaltigen Wertentwicklung des Instituts beispielsweise durch Ausgabe von Aktien orientieren und mit einer Sperrfrist verbunden sein. "Um hier das Niveau der tatsächlich ausgezahlten Vergütung nicht zu stark absinken zu lassen, haben die Institute in den vergangenen beiden Jahren das Grundgehalt zu Lasten der variablen Vergütung erhöht", sagte Thomaszik.
In den USA ist nach seinen Angaben der Anteil der langfristigen Vergütungsanreize an den gesamten Bezügen zwar wesentlich höher, doch hier sind die Gehaltspakete auch deutlich größer. Ganz anders sieht es in der Region Asien/Pazifik aus. "Hier gehen die Institute bei den Vergütungen sehr aggressiver vor und die Pakete sind deutlich stärker auf Bargeld fokussiert", so Thomaszik. "Die suchen Experten und bezahlen sie auch entsprechend."
Im laufenden Jahr können Führungskräfte in Asien daher auch mit den kräftigsten Steigerungen beim Grundgehalt rechnen: nämlich durchschnittlich fünf Prozent. In Amerika sei nur von einem Plus von 2,5 Prozent auszugehen und die Vorstände in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) müssen 2012 sogar mit einer Nullrunde vorlieb nehmen. Analysiert wurden die für 2012 geplanten Steigerungen der Grundgehälter von 63 Banken und Versicherungen aus den drei Regionen.
  • FTD.de, 29.03.2012
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