Der Ausgang der Geschichte: Yacktman gewann den internen Machtkampf, hatte zwischen 2000 und 2003 in jedem Jahr zweistellige Zuwachsraten. In der vergangenen, vermeintlich "verlorenen" Aktiendekade verdiente er für seine Anleger 11,6 Prozent jährlich - fünfmal so viel, wie der
S&P 500 abwarf. Heute verwaltet er wieder rund 12 Mrd. Dollar. Dabei hat Yacktman all die Jahre nichts anderes getan, als seinem Anlagestil treu zu bleiben: solides Wachstum sichern und planbare Erträge zu günstigen Preisen einsammeln.
Yacktman will Wachstumswerte haben, kauft sie aber wie ein am Substanzwert orientierter Investor - und hält dann die Füße still. Allenfalls 20 Prozent des Fondsvermögens werden im Schnitt pro Jahr umgeschaufelt. "Das einzig echte Risiko, das Sie als Anleger haben, ist, dass Sie die Geduld verlieren", sagt Yacktman.
Im vergangenen Jahr unterlag er bei der von der Fondsratingagentur Morningstar veranstalteten Kür zum "Fondsmanager des Jahrzehnts" nur knapp Bruce Berkowitz. Aber Yacktman, inzwischen 70, kennt das Geschäft, weiß, wie schnell die Trends wechseln, denen Anleger hinterherhecheln. "Zehn Jahre braucht man schon Geduld, damit eine Investition in meine Aktienfonds Früchte trägt. Aber wer hat heute so viel Zeit? Zehn Monate, zehn Wochen, zehn Tage sind heute übliche Halteperioden."
Die zwei letzten großen Crashs - jenen Anfang des Jahrzehnts und den ab 2008 - konnte Yacktman umschiffen. Aber nicht, weil er sie vorausgesehen hätte, sondern weil sein Anlagestil ihn davon abhielt, in überteuerte Technologieaktien oder Finanzwerte zu investieren, deren künftigen Erträge er kaum schätzen kann: "Wenn ich Bankaktien kaufe, dann allenfalls von Instituten, die mit einem starken Privatkundengeschäft über Gebühren Geld verdienen."