Kursinformationen und Charts
Das TV-Unternehmen Sky und die Deutsche Telekom liefern sich ein enges Rennen um die teuersten und lukrativsten Live-Rechte für das Bezahlfernsehen. Das Ergebnis dieses Wettbietens hat erhebliche Folgen für die deutsche TV-Landschaft. Sky benötigt zum Gewinn von Abonnenten unbedingt exklusive Live-Rechte an der Bundesliga. Ginge der Pay-TV-Anbieter kommende Woche leer aus, könnte Sky noch weiter als bisher in die Verlustzone geraten und müsste um sein Überleben kämpfen.
Die Telekom könnte dagegen bei einem Zuschlag über ihre TV-Plattform Entertain eine führende Rolle im deutschen Pay-TV einnehmen. Doch die Frage, ob die Telekom dies als Unternehmen, das sich zum Teil im Staatsbesitz befindet, überhaupt darf, ist völlig offen. Laut Rundfunkrecht darf die Telekom selbst nicht als TV-Anbieter auftreten. Die derzeit über Internet-Kabel der Telekom ausgestrahlte Bundesliga-Sendung Liga Total wird, offiziell völlig unabhängig von der Telekom, vom privaten Medienunternehmen Constantin produziert Renommierte Medienrechtler haben in den vergangenen Wochen die Legalität dieser Konstruktion offen angezweifelt. Die Chefs der zuständigen Medienaufsicht haben in der FTD angekündigt, eine Lizenz für Liga Total betont kritisch zu prüfen, sollte die Telekom mehr Übertragungsrechte als bisher zu erwerben. Im Falle eines Zuschlags für die Telekom droht damit ein langer Rechtsstreit.
Die Firma KF 15 des im vergangenen Sommer verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch hat sich aus dem Rechtepoker zurückgezogen. Kirchs langjähriger Vertrauter Dieter Hahn hatte geplant, Rechte zu erwerben um sie dann an Kabelbetreiber und TV-Anbieter weiter zu verkaufen, hatte jedoch zu wenig zahlungskräftige Partner gefunden.
Im frei empfangbaren Fernsehen gilt es als wahrscheinlich, dass auch in Zukunft die "Sportschau" der ARD Zusammenfassungen der Spiele zeigen darf. Die DFL hatte erstmals auch ein Szenario ausgeschrieben, dass die Ausstrahlung von Spiel-Zusammenfassungen über frei empfangbaren Internet-Stream statt im Fernsehen zugelassen hätte. Jedoch hatten potentielle Bieter wie der Internetkonzern Yahoo das Rennen um eine mögliche Web-Sportschau früh aufgegeben. Der deutsche Medienkonzern Axel Springer ("Bild", "Welt") gilt als interessierter Bieter für Internet-Übertragungsrechte. Wie die "Zeit" nun berichtet, soll Springer aber vor allem am Rechte-Paket "M" interessiert sein. Damit dürfte Springer online Spiel-Zusammenfassungen schon ab 18.15 Uhr zeigen, also vor der "Sportschau", müsste die Clips aber gegen Bezahlung anbieten. Die ersten frei empfangbaren Bilder liefen dann wohl weiter in der ARD.