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Keine günstigen BMW für Schweizer Kunden

Christian Schürer
Dienstag, 19. Oktober 2010, 17:53 Uhr

Schweizer, die in Deutschland einen neuen BMW oder Mini kaufen wollen, gehen leer aus. BMW verbietet den Verkauf an Schweizer Kunden. Das zeigen Recherchen der Sendung «Kassensturz». Hintergrund des Verkaufsverbots: BMW verlangt in der Schweiz höhere Preise als in Deutschland und will die Schweizer Händler schützen.

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Bild BMW
Auch wegen des tiefen Euros würde sich der Autokauf in Deutschland lohnen. reuters

Das Verkaufsverbot für die Marken BMW und Mini an Schweizer Kunden gilt generell in allen Ländern der EU und des EWR, wie BMW gegenüber «Kassensturz » bestätigt.

Zuvor hatte ein «Kassensturz»-Reporter im deutschen Lindau eine offizielle BMW-Vertretung besucht und als Kunde nach einem Neuwagen gefragt. Der Verkaufsberater musste ihn abweisen: Er dürfe laut Firmenrichtlinien keine BMW an Schweizer Kunden verkaufen. Der Schweizer Markt solle geschützt werden. BMW verhindert so, dass Schweizer Konsumenten die Wagen zu günstigeren Preisen Deutschland kaufen.

Schweizer zahlen wesentlich mehr

BMW begründet das Verkaufsverbot gegenüber «Kassensturz» so: «Mit dieser Regel stärken wir die Position unserer Vertriebspartner sowohl im als auch ausserhalb des EWR.»

Für Neuwagen zahlen Käufer in der Schweiz oft deutlich mehr als im Ausland. Der tiefe Euro-Kurs hat die Preisunterschiede noch vergrössert, was das Interesse der Schweizer Kunden schürt.

Bild Minis
Schweizer Händler können für einen Mini wesentlich mehr verlangen als ihre deutschen Kollegen. reuters

Der Kartellrechtsexperte Roger Zäch kritisiert das Verkaufsverbot von BMW: «Solche Praktiken verstossen gegen das Kartellrecht.» Schweizer Importeure würden damit den Preiswettbewerb ausschalten.

Weko prüft Sanktionen gegen BMW

BMW sieht keinen Gesetzesverstoss: Das Europäische Wettbewerbsrecht gelte für Schweizer nicht, da die Schweiz nicht Mitglied des EWR sei. «Die Schweiz unterhält bislang mit den Mitgliedstaaten des EWR nur Freihandelsabkommen».

Dem widerspricht Patrik Ducrey von der Wettbewerbskommission Weko: «Ein Verkaufsverbot ist wettbewerbsrechtlich nicht zulässig.» Die Weko prüft nun Sanktionen gegen BMW, wie Ducrey gegenüber «Kassensturz» sagt.

Kommentare aktiv...

E. naudé, zürich
(elize Frau)
Verfasst am: 21.10.2010 8:04

beim habgierige geiz-ist-geil-mentalität schaltet der verstand aus…

der momentane weltwirtschaftskrise ist ja nur ein... mehr

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E. naudé, zürich
(elize Frau)
Verfasst am: 20.10.2010 21:44

wir fahren seit 30jahre bmw und sind zufrieden...

unser kleine bmw snuuurt leise wie ein bayerische... mehr

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D. Domenicus, City
(DD Mann)
Verfasst am: 20.10.2010 20:39

Dies ist nur ein Beispiel von vielen

Die "Hochpreisinsel" Schweiz wird... [1]  mehr

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