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Was ist eine Immobilienblase?

Tobias Bühlmann
Donnerstag, 18. August 2011, 17:50 Uhr

Von einer Immobilienblase spricht man, wenn durch eine Überhitzung am Häusermarkt die Preise für Immobilien immer weiter steigen und sich so vom realen Wert der Objekte entfernen. Die Massnahmen der Schweizer Nationalbank (SNB) gegen den starken Franken begünstigen eine Blasenbildung.

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Dank tiefer Zinsen für Hypotheken kaufen sich immer mehr Leute Wohnungen und Häuser. Diese Entwicklung an sich ist nicht problematisch. Gefährlich wird es dann, wenn sich Leute Immobilien kaufen, die sich die nötigen Hypotheken nur wegen der derzeit rekordtiefen Zinsen leisten können.

Ziehen die Zinsen wieder an, können nicht mehr alle die Kosten für ihre Hypothek tragen. Wer wegen der hohen Zinsen in Bedrängnis gerät, muss seine Liegenschaft möglicherweise verkaufen, um die Schulden zu begleichen. Gleichzeitig verliert der Kauf von Immobilien durch die höheren Zinsen an Attraktivität, was die Nachfrage drückt.

Dies führt dazu, dass die Immobilien-Preise sinken. Im besseren Fall kommt es dabei zu einer eher sanften Preis-Korrektur. Gibt es auf dem Markt aber zu wenige Käufer, kann es zu einem massiven Wertverlust von Immobilien kommen, die Blase platzt. Dies kann auch für Banken gefährlich werden. Sind die Kreditausfälle zu gross, droht den Banken der Verlust.

Bild Spar- und Leihkasse Thun am Tag ihrer Schliessung.
Am 3. Oktober 1991 schloss die Spar- und Leihkasse in Thun ihre Türen; die damalige Immobilien-Krise hatte dem Institut das Genick gebrochen. keystone

Zum letzten Mal hat sich in der Schweiz eine Solche Blase in den 80er-Jahren gebildet. Geplatzt ist die Blase Anfang der 90er-Jahre. Das bekannteste Opfer damals war die Spar- und Leihkasse Thun, die deshalb Pleite ging. In der Folge waren die Preise für Immobilien in der Schweiz während mehrerer Jahre rückläufig.

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