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Schäuble warnt vor «Hochnäsigkeit» gegenüber der Schweiz

Samstag, 7. April 2012, 7:02 Uhr

Deutschland Finanzminister Wolfgang Schäuble hat mit Blick auf das deutsch-schweizerische Steuerabkommen vor «Hochnäsigkeit» gewarnt. Bern bewege sich in der Steuerfrage in bisher nicht vorstellbarem Masse. Die deutsche Sozialdemokratie verspiele mit ihrer fortgesetzten Kritik das Erbe Willy Brandts.

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Er sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung»: «Ich bin froh, dass die Schweiz trotz ihrer Rechtslage und trotz ihrer Traditionen so weit gegangen ist. Es gibt wirklich keinen Anlass für Hochnäsigkeit von deutscher Seite.»

Die Schweiz bewege sich in der Steuerfrage «in bisher nicht vorstellbarem Masse». Nach deutlichen Nachbesserungen am Steuerabkommen mit der Schweiz wirbt Schäuble derzeit bei der Opposition um Zustimmung im Bundesrat.

Bundesbern: Keine Nachverhandlungen

Deutsche Steuersünder mit Schwarzgeld in der Schweiz sollen nach den neuen Vereinbarungen nun mit bis zu 41 Prozent zur Kasse gebeten werden.

Doch auch diese Änderungen reichen der Opposition noch nicht. SPD, Grüne und Linke bemängeln, Steuerhinterziehern bleibe zu viel Zeit, um ihr Schwarzgeld anderenorts zu verstecken. Die Schweiz machte klar, weitere Nachverhandlungen gebe es nicht.

Weiter Debatte um Steuerabkommen (Tagesschau, 22 Uhr, 06.07.2012)

Schäuble: SPD verrät Erbe von Willy Brandt

Schäuble warf der SPD in dem Zeitungsinterview vor, mit ihrer Kritik an dem Abkommen das Erbe Willy Brandts zu verraten. «Wenn Willy Brandt noch leben würde, hätte er gesagt: Genau so dürfen wir nicht in Europa auftreten.»

Brandt habe in Europa für eine gute Nachbarschaft plädiert. «Was im Augenblick einige SPD-Politiker von sich geben, ist das Gegenteil davon. Das kann nicht im Sinne des Geistes von Willy Brandt sein», sagte Schäuble.

«Schweiz ist ein urdemokratisches Land»

Die Sozialdemokraten sollten aufhören, so zu tun, als sei Rechtsstaatlichkeit und Demokratie ein Monopol der SPD.

«Die Schweiz ist ein urdemokratisches Land», sagte Schäuble. «Sie hat weitgehenden Schritten zugestimmt; Schritten, die für die Schweiz nun wirklich nicht leicht sind, wenn man sich die Bedeutung des Bankgeheimnisses in der Schweiz vor Augen führt.»

(dpa/halp;buev)

Kommentare aktiv...

E. Hasler, Zürich
(anti-demagogie Frau)
Verfasst am: 8.4.2012 23:52

Schäuble hat die richtige Einstellung gegenüber der Schweiz

Unbegreiflich, dass die Stimme dieses Mannes in D... mehr

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W. Zwicky, Chur
(curium Mann)
Verfasst am: 8.4.2012 11:10

Wenn man die Kommentare

von Mèchant und Wille liest, weiss doch jeder... mehr

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M. Kappeler, Bern
(kappam Mann)
Verfasst am: 8.4.2012 0:33

Herr Scheuble!

Herr Scheuble ist für mich ein Profi Politiker... [1]  mehr

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